Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

mitteln so ungefähr die gleichen Mengen. Man erhält 
diese Anreibung dadurch, daß man die Farbe mit dem 
Bindemittel zerrührt oder besser zerreibt, bis sie ganz 
benetzt ist und zu schmieren anfängt. Gibt man dann 
weiter Bindemittel zu, bis die Farbe selbständig zu zer- 
laufen beginnt, so hat man den Punkt der streichfertigen 
Anreibung, der für die Praxis zuallermeist in Betracht 
kommt. Nur in der Kunstmalerei wird auch die pastose 
Anreibung verwertet. Der Flüssigkeitsbedarf einer 
streichfertigen Farbe ist für verschiedene Bindemittel 
ganz verschieden. Am wichtigsten ist der Olbedarf, der 
im folgenden bei der Einzelbesprechung der Farben stets 
angegeben ist. 
Die angeriebenen Farben zeigen verschiedene Konsi- 
stenz. Diese ist nicht nur von der Farbe allein, sondern 
auch vom Bindemittel abhingig und daher spiter be- 
sprochen. Dasselbe gilt von der Trockenfihigkeit. 
Streng zu unterscheiden ist zwischen Olbedarf und 
Olgehalt. Der Bedarf gibt an, wieviel Ol usw. man zur 
Anreibung von 100 g Farbkorper benötigt, der Gehalt 
gibt an, wieviel Ol in 100 g fertig angeriebener Farbe 
enthalten sind. Die Werte für den Olbedarf sind im 
folgenden bei den wichtigsten Pigmenten stets ange- 
geben. Einige weiteren Werte seien hier noch mitgeteilt. 
Es benôtigen 100 g Farbkôrper zur streichfertigen An- 
reibung: 
Chromgelb 
Chromorange 
Chromrot . . 
Eisenoxydgelb . . 
Eisenfarben s. S. 79 
Graphit. . 
Marsgelb 
Marsrot 
Siena gebr. 
Zinkgrün 
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