Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

eingerührt werden. Wird für Spachtel wegen des Schleif- 
staubs besser vermieden. 
2. Sulfobleiweiß. Basısch schwefelsaures Blei. 
Durch Verflüchtigen und Oxydieren von Bleiglanz ge- 
wonnen. Deckt und trocknet sehr gut, soll die Giftigkeit 
des Bleiweifies nicht erreichen. Schwárzt sich ebenfalls 
mit Schwefellauge, braust aber mit Sáure nicht auf. Ver- 
dickt mit freien Harzsáuren (Harzlacken). Trocken und 
in Ol angerieben im Handel, Verwendung wie Bleiweifl. 
Auch das amerikanische, bei uns nicht gebräuchliche 
Bleigrau ist ein basisches Bleisulfat. (Blue lead.) 
3. Zinkweiß und Zinkoxyd. Zinkoxyd ist in 
zwei Sorten ım Handel, nämlich als Zinkweiß, das 
aus Zinkmetall gewonnen ist, und als sog. Zinkoxyd, 
das durch Rösten von Zinkerzen in den Zinkhütten aus 
zinkhaltiger Bleischlacke (Clausthal), aus Mansfelder 
Kupferschiefer gewonnen wird. 
Zinkweiß enthält mindestens 99 % Zinkoxyd, ist 
rein weiß und wird in folgenden Marken verkauft: 
Weiß-Siegel, rein weiß, sehr fein, leicht, lose (Lack- 
weiß), 
Grünsiegel, fein flockig, 
Rotsiegel, mittelfein. 
Zinkweiß deckt mittelgut, läßt sich wegen seiner Fein- 
heit und weichen Beschaffenheit auch zur Lasurtechnik 
verwenden, ist für Leim und Ol geeignet, trocknet in 
Ol gut, neigt im Freien etwas zum Blättern, weshalb 
zum letzten Anstrich stets Standöl zu empfehlen ist. 
Gibt mit Standöl ohne Harzzusatz sehr haltbare, fest 
auftrocknende Emaillen. Trocknet sehr hart, aber ein 
wenig spröde. Für Grundanstriche und Grundierungen, 
für Leimgründe, Porenfüller und Spachtelmassen sehr 
beliebt. Dient außerdem zu Kunstholz, Siegellack, als 
Papierfüllstoff, für Linoleum, Wachstuch, Gummi und 
zu Lederfarben, mit Tragant oder Tylose auch als 
Schuhweif. Für Wasserglastechnik geeignet, 
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