Unser erster Wagen lief einige Zeit, wir waren zu-
frieden mit ihm, wir verkauften mehrere davon... da
begann ich mit der Konstruktion eines starken Vier-
zylindermotors. Ich machte diese nicht ganz ein-
fachen Konstruktionen immer noch mit meinem jungen
Zeichner, der schon in Köln bei mir nachgearbeitet
hatte. Jetzt begann auch Herr Seidel mit zu kon-
struieren.
Die Herren Bauer und Steinhiuser, die unsere
Bücher führten, waren meistens zu Hause in Plauen
und machten diese Arbeit von dort aus, sie kamen
nur ab und zu nach Reichenbach.
Den notwendigen Briefwechsel erledigte ich mit
einem jungen Kaufmann. Ich musste nun daran den-
ken, mir eine Fabrik zu suchen, die gute und preis-
werte Karosserien für mich baute. Ich schrieb ver-
suchsweise an die Firma Kathe & Sohn nach Halle,
von der ich einige Modelle kannte. Ich wurde schnell
mit dem Inhaber, Alfred Kathe, einig, und er ist also
nach Utermóhle in Kóln der Fabrikant gewesen, der
die ersten Karosserien für die Horch-Wagen lieferte.
Der Fabrikant Alfred Kathe interessierte mich
hóchlichst. Ich habe so etwas von einer Mischung aus
Bárenkraft, Intensität und Temperament weder vor-
her, noch nachher erlebt. Eine Winzigkeit, die ihn
erregte... und er flog in die Luft wie ein Munitions-
lager.
Auf einer meiner ersten Fahrten mit ihm nach
Chemnitz lieferte er einen anschaulichen Beweis von
seinen Eigentümlichkeiten. Wir fuhren friedlich auf
der Landstrasse dahin, als plótzlich ein Knall ertónte,
der einem scharfen Revolverschuss aufs Haar glich. Ich
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