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wagen damals, prompt auf der falschen Seite fuhr.
Ich hupte lang und laut, aber wie alle Kutscher da-
mals, schlief auch dieser. Ich fühlte, wie es in Kathe
zu rumoren begann. Er sagte: ,,Halten Sie mal, den
wollen wir aufwecken." Ich hielt, und Kathe stieg ab
und schraubte eine unserer Petroleumlampen ab.
„Hier“, sagte er grimmig, „nehmen Sie die Funzel,
gehen Sie hin und halten Sie die Lampe so, dass wir
das Gesicht dieses Schurken genau sehen kónnen.* Ich
tat's und hatte keine Ahnung, was Kathe vorhatte.
Er ging zu den Pferden, fasste sie fest am Zügel, zog
Schnell einen Revolver heraus und knallte die ganze
Kammer in die Luft. Der Kutscher fuhr mit einem
Jammergeheul in die Hóhe und begann mórderisch
um Hilfe zu brüllen. Er war der unumstôsslichen
Gewissheit, dass ihn Raubmörder überfallen hätten,
und es dauerte ziemlich lange, bis wir ihn wieder be-
ruhigt hatten. Wir hatten jedoch, als wir weiter-
fuhren, die absolute Gewissheit, dass dieser Mann
nachts auf seinem Bock nicht mehr schlafen und dass
er überdies die richtige Strassenseite einhalten würde.
Die prachtvollste Szene mit dem immer mit Dyna-
mit geladenen Kathe erlebte ich ein andermal. Zur
Prinz-Heinrich-Fahrt im Jahre 1908 wurden für die
damaligen Verhältnisse grosse Schnelligkeiten gefor-
dert. Ich überlegte mir lange vorher den Bau einer
ebenso praktischen wie schnittigen Karosserie, fuhr
eines Tages mit der bestimmten Vorstellung einer
| solchen Karosserie nach Halle zu Kathe und besprach
mit ihm die Sache genau. Er ging auch sofort mit
gewohntem Elan und Feuereifer an das Modell, und
schon nach vierzehn Tagen rief er mich in seine
Fabrik.
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