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ausserdem sei er der Ueberzeugung, dass die Haupt-
bahnlinie demnächst über Zwickau geführt werde.
Damit hatte er die Mehrzahl der Herren für Zwickau
gewonnen. Ich darf vorwegnehmen, dass die Haupt-
linie niemals über Zwickau lief.
Also sollte Zwickau die nächste Station meiner
Arbeit sein.
In einer Aufsichtsratsitzung teilte das Mitglied
G. Kiehle mit, dass eine stillgelegte Segeltuchweberei
in der Crimmitschauer Strasse verkauflich ist. Es
wurden sofort Verhandlungen mit dem Besitzer an-
geknüpft, und nach acht Tagen gehórte die Fabrik
den Horch-Werken.
Am 10. Mai 1904 wurde die Gründung der Firma
A. Horch & Cie. vollzogen, und ihr voller Name
lautete: A. Horch & Cie, Motorwagen-Werke
Aktiengesellschaft in Zwickau in Sachsen. In Reichen-
bach hatten wir zuletzt rund 90 Arbeiter beschäftigt.
Am 27. Mai begannen wir die Spinnerei für unsere
Zwecke umzubauen. Am 3. Juni wurde die Demon-
tage der Werkzeugmaschinen in Reichenbach in An-
griff genommen, und es dauerte wenige Tage und die
Arbeit in Zwickau setzte ein.
Am 15. Oktober war wieder im Kristallpalast in
Leipzig eine Ausstellung, zu der wir unsere Modelle
schickten.
Die Bestellungen häuften sich, die Fabrikation
wurde iminer umfangreicher, und ich brauchte wieder
einmal einen tüchtigen Mann. Jetzt war die Zeit ge-
kommen, Lange zu holen, den ich seinerzeit zu Benz
gebracht hatte und der jetzt in Wien in einer Motor-
wagenfabrik arbeitete. Ich schrieb ihm kurz, dass ich
ihn unter allen Umständen haben müsse. Er sah es
ein und kam, so schnell er konnte.