rumorte die technische Neugierde, ein gewisser tech- 
nischer Verstand und ein gewisser technischer Ehr- 
geiz. 
Mein Vater besass neben seiner Werkstatt noch 
etwas Weingut und war also nebenher noch Winzer, 
wie es überhaupt in Winningen keinen Handwerker 
gab, der diesen Nebenberuf als Winzer nicht gehabt 
hätte. Und daher ist es wohl gekommen, dass ich 
neben meiner nüchternen technischen Besessenheit 
noch ein anderes Erbgut von meinen Vorfahren mit 
auf die erste Wanderschaft und mit ins ganze Leben 
hinaus nahm: fröhliches Gemüt, unbefangene Heiter- 
keit und eine gewisse Harmonie mit allem und jedem, 
nicht zuletzt mit mir selber. 
An meine Mutter erinnere ich mich kaum, sie 
starb, als ich fünf Jahre alt war, und mein Vater hei- 
ratete nach einiger Zeit zum zweitenmal. 
Ja, nun lag Winningen hinter mir, aber meine Ge- 
danken beschäftigten sich noch immer mit ihm. Ich 
hing an diesem kleinen Weinort mit allen Fasern 
meines Herzens, und heute, da meine Lebensarbeit 
beendet zu sein scheint, lebt dieser Ort meiner Her- 
kunft immer noch unauslöschlich in meiner Erinne- 
rung. 
Winningen besitzt das grösste Weinbaugebiet an 
der Mosel, aber seine Weinberge sind schwierig zu 
bebauen und verlangen unendliche Mühe. Meine 
Heimat liegt 10 Kilometer von Koblenz entfernt, auf 
der linken Moselseite. Ackerland haben wir in Win- 
ningen nicht viel, aber es reicht, um den Winningern 
gerade so viel Kartoffeln und Getreide zu liefern, wie 
sie brauchen. Deshalb ist der Boden meiner Heimat 
überaus kostbar. Das gesamte Wirtschaftsleben baut 
sich auf dem Ertrag unserer Weinberge auf. Alles 
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