Full text: Ich baute Autos

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
zeuges mit oben gesteuerten hängenden Ansaug- 
ventilen. Ich hatte diesen Wagen schon auf der Frank- 
furter Automobilausstellung gezeigt. 
Ich sagte weiter, dass, wenn er Zuversicht genug A 
habe, einen solchen Wagen in der Herkomer-Fahrt zu WE 
steuern, ich persónlich einen zweiten kleinen Wagen Tn 
nicht fahren würde. Erstens, weil ich ihm, Dr. Stóss, 
keine persónliche Konkurrenz machen wolle, und 
zweitens, weil ich es für gut hielte, durch Teilnahme 
mit einem anderen Modell unserer Firma auch für 
dieses Reklame zu machen. Es gelang mir, ihn zu 
überzeugen, und er bestellte sich für die zweite Her- 
komer-Fahrt einen der kleinen Wagen. 
Am 18. Mai 1906 fuhren wir mit unseren Fahr- 
zeugen nach dem Semmering, um das Training auf- 
zunehmen. In meinem Wagen hatte ich ausser dem : 
Chauffeur und einem befreundeten Hotelbesitzer aus | 
Zwickau noch meinen alten, lieben Freund, den | 
Pastor Hahn. Der war so vielseitig in seinen Fähig- | 
keiten, wie ich selten einen Mann erlebt habe. Er war | 
ein vorzüglicher Pfarrer, er wäre ebenso ein vorzüg- 
licher Jurist gewesen oder ein ebenso vorzüglicher | 
Kaufmann. Er hätte sich in allen Fächern, die das E 
Leben verlangt, prachtvoll behaupten können. Er | 
» 4 war der Typ des ewigen Studenten, besass einen un- 
^ verwüstlichen Humor und war mir im besonderen | 
  
gimp: 4  nahegekommen durch seine fanatische Liebe zum 
nicht wider {| Automobil Er war zu jeder Tages- und Nachtzeit 
i$? 44 bereit, mitzufahren, ganz gleichgültig, wohin es ging E 
oo | und wie die Witterung beschaffen war. Viele Zuver- Hu 
züglicher 4  lássigkeitsfahrten machte er als Unparteiischer mit, 
jaw {| und er entwickelte dabei geradezu eine Gier, auf den 
de 2d stärksten Wagen eingeteilt zu werden, also dorthin, | 
| wo die Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten am | 
  
   
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