Zeit mehr gehabt, sie ordentlich auszuprobieren. Es
kam, wie es kommen musste unter solchen Um-
ständen. Da sehr viele Wagen gemeldet hatten, fand
ein Ausfallrennen statt, und nur diejenigen Wagen,
die hier gewannen, wurden zum Hauptrennen zuge-
lassen. In diesem Rennen fielen unsere drei Wagen
aus.
Und wir wussten, warum.
Deshalb machten wir uns auch keine Kopfschmer-
zen darüber.
Am 5. Dezember eröffnete der Prinz Heinrich in
Berlin die Internationale Automobilausstellung. Frau
Eisemann, von der ich schon erzählte, die schon viele
Rennen auf dem Motorrad bestritten hatte, führte
den Interessenten unseren neuen Sechszylinder vor.
Sie war eine gute Fahrerin und eine scharmante Frau
und machte grossen Eindruck.
Am 15. Februar 1908 wurde ich nach München ge-
rufen. Der Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern ge-
dachte sich einen Horch-Wagen zuzulegen. In der
Wohnung unseres Münchener Vertreters Magerle
wurden die Verhandlungen geführt. Herr Graf Bopp
v. Oberstadt, ein bekannter Automobilmann, Starter
der Herkomer-Fahrt, war zugegen. Der Prinz war
ausgezeichnet aufgelegt und warf nur so um sich mit
heiteren Bemerkungen. Natürlich hatte er bald her-
aus, dass wir abends zum Bal paré gehen wollten,
und als er wegging, brummte er so etwas melancho-
lisch: ,Ich muss ins Bett, und ihr kónnt euch aus-
toben... aber die Zeit kommt auch, wo ihr ins Bett
müsst und andere sich austoben können.“
Sprach’s, lächelte grimmig und ging.
(Und kaufte einen ,,Horch®).