Es spricht für die innere Haltung dieser Männer,
dass sie es auf sich nahmen, dieses Risiko einzugehen
und ihre festen Arbeitsplätze zu verlassen und mit
mir zu gehen in eine zum mindesten ungewisse Zu-
kunft. Es war eine Freude für mich, solches Ver-
trauen zu sehen. Sie waren überzeugt davon, dass es
mir gelingen würde, die neue Fabrik lebensfähig zu
gestalten und interessante neue Wagen zu bauen.
Beim Werkmeister Benkert war die Sache sogar
sehr schwierig, weil er im Vertrag stand und nicht
so ohne weiteres weggehen durfte. Wir fanden aber
einen Ausweg, indem er auf sechs Wochen bei der
Firma Fikentscher eingestellt wurde. Dann durfte er
zu mir kommen, ohne dass ihm jemand hätte Schwie-
rigkeiten machen können.
Ich glaube sagen zu können, dass die Leute an mir
hingen. Der Kaufmann Paul Seidel zum Beispiel, der
bei mir lernte und den ich immer einfach mit Paul
anredete, ist inzwischen wahrlich ein erwachsener
Mann geworden. Und wenn ich heute in die Audi-
Werke komme und Herr Seidel zu ihm sage, verzieht
er das Gesicht. Er hat lieber, wenn ich Paul sage.
Ach, die alten Zeiten!
| Ich erinnere mich an eine kleine Episode aus jenen
lagen, die zwischen dem Betriebsingenieur Rebling
und dem Meister Kaiser spielte. Kaiser war ein etwas
eigenartiger Mann, und wenn er gerade seinen Tag
hatte, konnte man aus ihm beinahe kein Wort heraus-
bringen. Es konnte hingegen ein andermal passieren,
dass ihm die Worte nur so heraussprudelten und kein
Ende nahmen.
Herr Rebling stotterte, wenn er aufgeregt war,
etwas, und eines Tages hórte ich zwischen den beiden
folgendes Gespräch:
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