durch die nächste Stadt durch, und als wir wieder
draussen waren, klopfte mir Durchlaucht schwer ent-
täuscht auf die Schulter: „Herr Horch, Sie haben
unsern Schwarzn vergessn!“ Ich sagte: „Donner- |
wetter, ja! Aber gleich hinter dem Loiblpass trinken
wir einen!“ Hinter dem Loiblpass prasselte ich |
wiederum durch das nächste Städtchen, und der Fürst
wurde ungehalten: „Sie, Herr Horch, jetzt mócht 1
aber unbedingt mein Schwarzn habn!* Nun, ich jagte
bis Klagenfurt auf diese Weise durch, und dort bekam
er seinen Schwarzen, da wir dort ohnehin anhalten
mussten. |
Bei den Alpenfahrten war ein Graf Kolowrat dabei, |
der die ganze Sache zunächst immer für sich zu einem
grandiosen Gaudi machte. Bei der Abnahme der
Wagen erschien er mit seinem zum Entzücken der
vielen Zuschauer mit vielen Puppen vollbehángten
Fahrzeug stolz wie ein Zirkusdirektor. Im nächsten
Jahr waren wir neugierig, was er diesmal unter-
nehmen würde. Diesmal hatte er den Wagen mit
vielen Ketten von Kartoffeln behängt, und im |
nächsten Jahr erhob sich aus dem Fond ein lebendiges
fettes Schwein und grunzte unternehmend der Kom-
mission entgegen. Und kaum hatten sich die Herren
etwas beruhigt, tauchten drei Schornsteinfeger auf,
der eine stellte sich auf den Kühler und die anderen
auf die Trittbretter, und sie blieben hier eisern stehen, ls
bis die Aufnahmezeremonie zu Ende war. Der Graf n
war ein ulkiger Herr, der ohne seine Spässe nicht
leben konnte. Uebrigens war er imstande, die Ge-
räusche jedes Wagens täuschend nachzumachen, und
er machte von dieser Fertigkeit sehr oft Gebrauch. B
Daneben war er ein ausgezeichneter Fahrer. |
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