risch begabten Mann musste eine Gänsehaut über-
laufen. Alles wurde in grösster Hast gemacht und
zugleich in grösstem kaufmännischem Wirrwarr. Die
Offiziere, die diese Depots leiteten, waren des besten
Willens voll, aber sie hatten keine Ahnung von kauf-
männischen Dingen. Ich habe überhaupt während des
ganzen Krieges die Beobachtung gemacht, dass sehr
oft und sehr zum Nachteil des Ganzen falsche Leute
an falscher Stelle standen. Und nicht nur mir wird es
so gegangen sein. Ich bin überzeugt, um nur ein Bei-
spiel zu nennen, dass irgendwo ein Schipper schlecht
und recht und mühselig mit dem ungewohnten Spaten
schlechte Erdarbeit machte, der, an der richtigen
Stelle eingesetzt, Prachtvolles geleistet hätte.
Wir arbeiteten in angespanntem Tempo. Die Be-
stellungen jagten sich, und die Heeresverwaltung
drängte unaufhörlich. Die Lieferungsfristen wurden
immer knapper, und in dieser Zeit war ich glücklich,
meinen Alpenwagen zu haben, denn es erwies sich als
notwendig, dass ich immerzu unterwegs war bei
unseren Lieferanten, um das notwendige Material
herbeizuschaffen.
Nebenher kamen private Ueberlegungen. Die Audi-
Werke entwickelten sich, und wir traten der Frage
näher, aus der bisherigen G.m.b.H. eine Aktien-
gesellschaft zu machen. Vor allen Dingen hatten
daran ein starkes Interesse die Kommerzienräte Paul
und Karl Leonhardt.
Am 20. Dezember 1914 fand die erste Beratung
deswegen statt zwischen Karl und Paul Leonhardt,
Franz Fikentscher, Härtel und meinen Kollegen Wilm,
Lange und mir. Wilm war 1913 bei Audi Direktor
geworden und Lange um dieselbe Zeit in den Vor-
stand berufen.
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