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lieferungen, sass in unzàhligen Sitzungen in Berlin,
raste wieder in die Fabrik zurück, um tags darauf
wieder loszubrummen.
In einer Sitzung in Berlin wurde beraten, was mit
den Wagen geschehen solle, die abgekämpft aus dem
Felde zurückkamen, und man kam zunächst zu dem
Entschluss, auch zu diesem Behufe eine Kriegsgesell-
schaft zu gründen. (Irgendwo, dachte ich, schuftet
sicher ein Schipper, der so etwas aus dem Handgelenk
und ohne viel Gesellschaften organisieren konnte.)
Im Juni 1915 wurde also in Berlin eine Aktiengesell-
schaft gegründet, die ,Feldkraftwagen-A.-G.". Ihr
Direktor wurde Herr Heinsius. Den Vorsitz des Auf-
sichtsrates übernahm Geheimrat Dr. Klingenberg, also
der grosse Mann des grossen Elektrizitátswerkes, das
spáter Werk Klingenberg genannt wurde. Auch ich
wurde in den Aufsichtsrat berufen.
Ende 1915 bekamen die Audi-Werke die An-
frage, ob sie sich am Bau eines 3-Tonnen-Regelbau-
wagens beteiligen würden, also eines Wagens, der von
allen Fabriken hergestellt werden konnte und dessen
Fabrikation eine grosse Vereinfachung bedeutete. Ich
musste für unser Werk ablehnen, wir konnten die
Herstellung ganz unmöglich durchführen, denn das
hätte die Umstellung der gesamten Fabrikation erfor-
dert, und auch dann hätte es noch lange gedauert,
bis wir die ersten dieser Wagen hätten liefern können.
Ueberhaupt erkannte man in jenen Tagen in den
vielen Felddepots an der Front die ungeheuren
Schwierigkeiten der Ersatzteile. Jede Fabrik hatte
andere Konstruktionen und andere Ersatzteile. So be-
nutzte beinahe jede Fabrik eine andere Reifengrósse,
und die Folge davon war, dass unübersehbare Mengen
von Gummireifen und Ersatzteilen in den Depots
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