Full text: Ich baute Autos

  
und es zeigte sich, dass er merkwürdigerweise damit 
einen Beruf ergriffen hatte, der ihm genau so lag wie 
der meine. Als ob er wirklich mein eigener Sohn ge- 
wesen wäre. 
Ich adoptierte die Kinder. 
Meine Tochter Liselotte ist seit sechs Jahren auf 
meiner Besitzung in Winningen, sie ist ganz gesund 
geworden, ist ausserordentlich tiichtig und leitet den 
Betrieb des Gutes. 
% 
Mit dem Bau der ersten deutschen Panzerwagen 
hatten die Daimler-Werke in Marienfelde begonnen. 
Ende des Jahres 1917 war es so weit, dass die Wagen 
fahrbereit standen; aber es mussten fortlaufend 
Aenderungen vorgenommen werden. 
Im Februar war ich mit Hauptmann Dr. Wange- 
mann nach Wien gefahren, um dort im k. k. Kriegs- 
ministerium einen Lieferanten nachgewiesen zu be- 
kommen, der die Ketten für die Panzerwagen zu 
lièfern imstande war. Wir erreichten, was wir 
wollten, und kehrten mit dem ungeheizten und mit 
riesenhaften Verspätungen fahrenden Balkanzug 
wieder zurück. Wir hatten in Deutschland niemand, 
der diese Ketten herstellen konnte; wir hatten weder 
das Material noch die Zeit dafür, deshalb musste der 
Bundesgenosse aushelfen. 
Im März 1917 wurde ich in der Generalversamm- 
lung des Vereins Deutscher Motorfahrzeugindustrieller 
einstimmig in den Vorstand des Verbandes gewählt. 
Am 10. Dezember wurde in Berlin eine Betriebs- 
Einkaufsgesellschaft gegründet. Damit war ein Zen- 
traleinkauf für den Betriebsstoff geschaffen. Ich wurde 
in den Aufsichtsrat gewählt. 
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