Full text: Ich baute Autos

  
   
Am 10. Juni 1918 war wieder Besichtigung eines 
Panzerwagens bei den Daimler-Werken in Marien- 
felde. Der Kriegsminister und viele Generäle waren 
dazu erschienen. 
Schon bei den Konstruktionsentwürfen zu diesem 
Panzerwagen, an denen auch ich beteiligt war, war 
meine technische Phantasie auf das lebhafteste in Be- 
wegung gesetzt worden, und jetzt, da ich die Kon- 
struktion verwirklicht vor mir sah, bedauerte ich auf 
das tiefste, dass ein solches Fahrzeug nicht schon vor 
dem Kriege meinen Weg gekreuzt hatte. Ein solcher 
Wagen war der ideale Schlepper sowohl für das Heer 
als auch für die Landwirtschaft und auch für die 
Industrie. Mit ihm konnte man die grössten Lasten 
auf den schlechtesten Strassen und noch im unweg- 
samsten Gelände fortbewegen. 
Bei der nachfolgenden Kritik äusserte der Kriegs- 
minister, dass er von der Leistung des vorgeführten 
Panzerwagens zwar befriedigt sei, dass es aber noch 
nicht das Modell sei, das die Armee brauche. Not- 
wendig wären Wagen, die über fünf bis sechs Meter 
breite Gräben hinweggehen könnten. 
Daraufhin wurde mit preussischer Gründlichkeit 
und mit aller Eile, die notwendig war, sofort ein Kon- 
struktionsbüro gebildet, in dem 22 Ingenieure arbei- 
teten; seine Leitung hatte Herr Müller. Den Verwal- 
tungsrat bildeten wieder Professor Hoffmann, der 
Geheimrat von Opel und ich. : 
Wir konstruierten nunmehr einen Panzerwagen 
von riesigen Ausmassen mit vier Motoren von je 
600 Pferdekräften. Die elektrische Leitung vom 
Führer dieses Tanks zu den Bedienungsmannschaften 
und den Geschützen konnte man schlechtweg als 
grossartig bezeichnen. Das Fahrzeug war auseinander- 
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