Full text: Ich baute Autos

& Vil 
  
  
zunehmen, denn als Ganzes war dieser Elefant nicht 
zu transportieren. Es wog über 120 Tonnen und war 
geradezu ein gespenstisches Ungetüm. Der erste 
Wagen dieses Modells war fertig, als der Krieg be- 
endigt wurde. Er kam überhaupt nicht mehr zum 
Laufen. 
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Vier Jahre lang dauerte der Krieg. Die deutsche 
Automobilindustrie hatte in ihrer Fortentwicklung 
stark leiden miissen. Alle anderen Linder, mit Aus- 
nahme der Mittelmichte, konnten sich wihrend 
dieser Zeit in aller Ruhe mit Verbesserungen ihrer 
Konstruktionen befassen. Wir hatten wihrend des 
Krieges weder Zeit noch Ruhe dazu. Unsere Fabriken 
waren unaufhorlich in angestrengtester Arbeit damit 
beschiftigt, den Heeresbedarf zu befriedigen. Die 
ersten Wagen, die nach dem Friedensschluss aus dem 
Auslande kamen, stammten aus Oesterreich und 
Italien. Im Jahre 1920/21 kamen der 6-Zylinder-Steyr, 
ein moderner Fiat und dann ein neuer Wagen: 
»Hispano*. 
Dies waren die ersten neuen Wagen, die wir zu 
Gesicht bekamen, und wir betrachteten sie mit grosser 
Aufmerksamkeit. Nun, sie konnten uns noch nicht 
sehr viel anhaben. 
Aber schlimm wurde es für uns, als im Jahre 
1923/24 die amerikanischen Wagen nach Deutschland 
kamen. Sie hatten bestechende Eigenschaften, sie 
liefen unerhórt ruhig, sie hatten eine ausgezeichnete 
Federung, die allerdings, wenn man sehr schnell durch 
die Kurven fuhr, unangenehm wirkte, weil der 
Wagen nicht mehr gut auf der Strasse lag. Und nicht 
nur der Motor lief überraschend ruhig, auch das Ge- 
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