sich unzählige Sitzungen, an denen ich fast immer
teilnahm.
Am 12. Dezember besichtigten die Minister des
Reiches die Ausstellung, und ich hatte mit anderen
Herren der Leitung die Aufgabe, zu führen. Ueber-
haupt führte ich beinahe täglich Gäste durch die Aus-
stellung, und es war das nicht immer ein reines Ver-
gnügen.
Anfang Januar fuhr ich wiederum nach Wien.
*
Die Internationale Alpenfahrt, deren Vorbereitun-
gen soviel Mühe und Arbeit gemacht hatten, begann
am 20. Juni 1925. Die Audi-Werke hatten keinen
Wagen gemeldet, aber wir hatten einen Pressewagen
zur Verfügung gestellt, und überdies machten wir
des Studiums halber die Fahrt mit einem unserer
Sechszylinderwagen mit. Er wurde meistens vom
Schwiegersohn des Kommerzienrats Paul Leonhardt
gesteuert und von unserem bewährten Meister
Schlegel.
In Wien gab es eine grosse und gewaltige herzliche
Begrüssung unter den alten Kämpen der früheren
Alpenfahrten. Bei der Abnahme der Wagen wimmel-
ten sie überall herum, die vertrauten Gesichter, und
mehr als. einmal brüllte jemand hinter meinem
Rücken: „O mei . . . Der Herr von Horch is a wieder
dabei!“ Ich schüttelte nach links und rechts unzäh-
lige Hände, und es war geradezu ein glücklicher Vor-
mittag für mich, denn erstens sah ich die vielen alten
Bekannten wieder, und zweitens brauchte ich diesmal
keinen Wagen vorzufahren. Abends fuhren wir dann
mit unserem Sechszylinder noch nach Neukirchen.
Am Steuer sass der Schwiegersohn vom Kommerzien-
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