sam Conan
korationsmaler, einige Jahre àlter als ich und kam
gerade aus Italien. Er befand sich auf dem Heimweg
nach Auspitz in Máhren. Mit ihm bin ich weiter ge-
wandert, und nachdem wir uns München angesehen
hatten, sind wir der Grenze zu gegangen gen Salz-
burg, und mir ist es sonderbar zumute gewesen, als
ich zum erstenmal im Begriffe war, in ein fremdes
Land zu gehen. In Salzburg bekam der Eduard die
Nachricht, dass sein Vater schwer erkrankt sei, er solle
sofort heimkommen. Er wanderte auch sogleich
weiter, indessen ich nach Arbeit suchte. Ich hitte viel-
leicht auch welche in Salzburg bekommen, aber es
wire dieselbe gewesen, die ich daheim und in Heidel-
berg schon gemacht hatte. Das schien mir zwecklos.
Ich suchte neue Arten von Arbeit, solche, die meiner
technischen Neugierde entgegenkam und bei der ich
Neues und Schwierigeres lernen konnte. Denn ich
bin von Lernbegier besessen gewesen damals, und
diese Gier ist die fruchtbarste und prachtvollste, von
der ein junger Mensch besessen sein kann. Sie allein
ist die erste Grundlage für alles andere und Spätere,
sie allein öffnet viele Türen, und sie allein zieht wie
ein Magnet Erfolge an.
Ich wäre für mein Leben gern in Salzburg ge-
blieben, weil ich mich an einen Ausspruch meines
Vaters erinnerte, der gesagt hat, Salzburg sei für ihn
die schönste Stadt und die ganze Gegend dort die
schönste Landschaft gewesen, die er jemals gesehen
hätte. Nun, mir wurde Salzburg bald verleidet,
obwohl Salzburg nichts dafür kann. Ich sah nämlich,
dass fast alle Männer dort lange Zigarren rauchten,
und man sagte mir, es seien Virginiazigarren, und
schon der Name bezauberte mich. Ich musste so eine
Zigarre haben, obwohl ich mich an Winningen er-
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