Am 29. November war ich wieder in Zwickau zu
Besprechungen. Wir prüften die Inventuraufnahmen
der Audi-Werke.
Und vom 13. Januar 1926 an begann ich, mit den
Gläubigern der Audi-Werke zu verhandeln. Ich hatte
eine gute Hand bei diesen Verhandlungen. Die
Firmen machten uns im grossen und ganzen keine
Schwierigkeiten.
Ich stand von diesen Besprechungen mit dem
tröstlichen Gefühl auf, dass es gelungen war, die
Audi-Werke lebensfähig zu erhalten.
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Am 29. Mai 1927 starb meine Stiefmutter. Sie hatte
acht lange Monate im Bett liegen und vie! leiden
müssen. Ihr Leben bestand aus ununterbrochener
Arbeit. Sie hat das Beste, was in ihr war, ihren Kin-
dern weitergegeben. Wir haben sie am 1. Juni zur
letzten Ruhe gebettet.
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Am 21. Oktober 1927 war ich zu einem Abend-
essen beim Berliner Oberbürgermeister geladen.
Etwa sechzig Herren waren zugegen, Herren vom
Theater, vom Sport, von der Presse, vom Handel,
von den Behórden. Nach dem Essen fand eine Aus-
sprache über die Möglichkeit einer sogenannten
„Berliner Saison“ statt. (Ich finde, entweder hat eine
Stadt eine Saison, das heisst, eine bestimmte Zeit, in
der alles mögliche los ist und alle Fremden angelockt
werden ... oder sie hat keine. Gemacht werden kann
eine Saison nicht.)
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Am 5. November fuhr ich nach dem Nürburgring.
Dort sollte eine Geländeprüfung für Lastwagen statt-
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