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Kommando von jenem Unteroffizier aus der Zeit des
Grossen Fritz übernommen habe. Nein, den kenne er
nicht, was denn das für ein Kommando gewesen sei. Ich
erzählte ihm, wie dieser Unteroffizier seine Truppe
kommandierte: „... Fasst... dasGewehr an... "n...
Schnapphalin! . . . Ha! ... Jetzt no net! ... Aber
nanu!!“
Der Meister Soriat mochte mich ganz gern. Er war
auch etwas stolz auf mich, und ich habe einmal ge-
hort, wie ein Bauer ihn fragte, woher der kleine Kerl
in seiner Schmiede sei und ob der überhaupt was
könne. Meister Soriat antwortete: „Das ist. halt ein
Reichsdeutscher, versteht was, Putz mache kann er
auch.“ (Putzmache: Pferdehufe so zurechtmachen,
dass das Hufeisen passt.)
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Als es aber an der Zeit war, wanderte ich weiter,
um rechtzeitig bei meinem Freunde Eduard einzu-
treffen. Ich spazierte an der Donau entlang, bis mich
in Linz jemand darauf aufmerksam machte, dass man
bisweilen auf einem vorbeifahrenden Floss viel schöner
und bequemer weiterkommen könne. Ich bin dann
auch wirklich auf einem solchen Floss untergekom-
men, und es wurde eine ganz wundervolle Fahrt auf
der Donau hinunter bis Wien. Auf dem Floss war
eine Bretterhütte, darin richteten die Flösser ihre
Mahlzeiten und steckten das Bierfass an. Ich musste
das Bier in Krüge zapfen und herumreichen.
In Wien bin ich gleich gut aufgehoben gewesen.
Hier lebte ein geborener Winninger, Friedrich Strass
mit Namen, der hatte es vom einfachen Buchdrucker
bis zum Oberkorrektor der K. K. Staatsdruckerei
gebracht. Er freute sich über die Massen, jemand aus
Winningen zu sehen. Ich wohnte einige Tage bei ihm,
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