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Gegen Ende des Jahres 1929 hatte ich einen vor-
züglichen Einfall, der sich spáter allerdings als der
dümmste meines Lebens herausstellen sollte. Ich kam
auf die Idee, in meinem Gute Distelberger Hof in
Winningen. eine grosse Hühnerfarm anzulegen. Ich
dachte mir, es sei eine hübsche Sache, und wenn man
es richtig anfing, musste man auch ein ganz hübsches
Stück Geld dabei verdienen.
Nun, wenn alles geklappt hätte, wäre ich wohl
noch mit einem blauen Auge davongekommen. Näm-
lich wenn ich die richtigen Tiere und die richtigen
Leute dafür bekommen hitte.
Das war aber leider nicht der Fall.
Ich hatte alles, was über Hühnerfarmen bis dahin
geschrieben wurde, genau studiert, und war also in
der Hauptsache im Bilde. Ich wusste, wie ein Hühner-
haus beschaffen sein musste, welche Geräte man
nötig hatte, und ich hatte mich auch darüber unter-
richtet, was besser sei, die Tiere frei herumlaufen zu
lassen (wozu man ein grosses Gelände braucht), oder
ein sogenanntes Intensivhaus zu errichten. Ich wusste,
dass man in Amerika mit Intensivhiusern gute Er-
fahrungen gemacht hatte, und da ich auf meinem
Gute nicht geniigend Gelinde hatte, um die Tiere
frei laufen zu lassen, beschloss ich, eine Intensivfarm
anzulegen.
Dabei hatte ich die Absicht, selber keine Tiere auf-
zuziehen, sondern mir fertige Hühner anzuschaffen.
Nun, damit komme ich schon zu Einzelheiten, die
zu weit führen würden; ich könnte über meine Er-
lebnisse mit dieser Farm ein ganzes Buch schreiben.
Weil ich in meinem ganzen Leben, das ja der Technik
ohnehin gehörte, immer darauf bedacht war, alles,
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