wahrhaftig nicht durch ein luxuriöses Leben ange-
wachsen war. Ich musste hart um meine Existenz
kämpfen. Und ich gehörte meiner Lebtag zu jenen
sonderbaren Leuten, die für andere vorzüglich finan-
zielle Vorteile oder irgendwelche Hilfen herbei-
schaffen können, sobald es aber um sie selber geht,
sind sie seltsam unfähig, tüchtige Geschäftsleute zu sein.
Am 27. September 1931 war wieder ein Motorrad-
rennen auf der Avus, und neben NSU war wieder
DKW Sieger.
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In einem Lizenzstreit zwischen der Austin-Gesell-
schaft in London und BMW war ich Sachverständiger
und lernte im Januar 1932 Austin und seine Frau
kennen. Wir konnten uns sofort gut leiden und
sprachen lange miteinander. Als ich in diesen Ge-
sprächen davon erzählte, wie ich als Schmiedelehrling
angefangen hatte, erzählte auch er mir sein Leben.
Er war etwas jünger als ich und wanderte in jungen
Jahren mit seinem Freunde Wolseley nach Australien,
und dort kundschafteten die beiden die Möglichkeiten
aus, und sie hatten bald weg, was zu tun war: sie
konstruierten zusammen eine elektrische ^ Schaf-
schurmaschine, und sie verdienten einen ganzen
Haufen Geld damit. Um die Jahrhundertwende
reisten sie wieder in ihre Heimat England zurück, und
Wolseley gründete eine Automobilfabrik, die seinen
Namen trug und heute noch besteht. Der Konstruk-
teur dieser Fabrik war Austin. 1904 trennte er sich
von seinem Freunde und gründete ein eigenes Unter-
nehmen, die „Austin-Motor-Company“. Während des
Krieges verfertigte er ausschliesslich Kriegsmaterial,
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