unsere Bemühungen erst dann endgültig auf, als die
Geldmittel für Versuche nicht mehr aufzutreiben
waren.
Im Jahre 1922 lag eine andere Erfindung auf
meinem Tisch. Es handelte sich um einen schwimmer-
losen Vergaser. Der Fabrikbesitzer Kreher in Frei-
berg in Sachsen hatte ihn erfunden. Nachdem ich
den Vergaser in meinem Büro geprüft hatte, wurde
ich gebeten, nach Freiberg zu kommen, um dort über
die Angelegenheit zu verhandeln. Ich farid bei dieser
Besprechung nicht nur Herrn Kreher vor, sondern
auch eine etwas überwältigende Anzahl von Herren,
von denen es sich herausstellte, dass sie alle Geld zur
Erprobung des Vergasers beigesteuert hatten. Noch
mehr überrascht aber war ich, als man mir aus den
Büchern nachwies, dass die Versuche schon fast eine
halbe Million verschlungen hatten. Ich ging sofort
daran, in Freiberg selber Versuche anzustellen, so-
wohl auf dem Bremsstand als auch im Wagen.
Ich schrieb dann ein Gutachten, in welchem ich
ausführte, dass der Apparat noch nicht ganz fertig
konstruiert sei und dass man weitere Versuche mit
ihm machen müsse. Ich fügte einige Vorschläge hin-
zu, in welcher Weise diese Versuche vorgenommen
werden müssten.
Nach einiger Zeit hörte ich, dass man keine Mittel
mehr an die Sache verschwenden und die Versuche
einstellen wolle. Später erfuhr ich, dass Herr Kreher
nach Amerika gegangen sei, und ein halbes Jahr
darauf erhielt ich die Aufforderung, mich wieder mit
der Sache zu beschäftigen, da eine ausländische Firma
weitere Versuche anstellen wolle. Ich tat das auch,
aber bald wurde mir mitgeteilt, dass die Arbeit an
der Erfindung endgültig eingestellt werden solle.
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