Eine andere Vergaser-Erfindung brachte man mir
im Jahre 1923, sie kam aus Oesterreich. In den Ver-
gasern, die man bis jetzt gebaut hatte, waren Düsen
eingeschraubt. Dieser neue Osterreichische Vergaser
führte den Betriebsstoff durch die Drosselklappe in
das Ansaugrohr. In die Drosselklappe waren ver-
schieden grosse Locher gebohrt, aus welchen das Ben-
zin herausspritzte. Die Wirkungsweise war gut. Ich
baute mir einen solchen Vergaser in meinen Wagen
ein und probierte ihn aus. Es wurde dann eine Gesell-
schaft gegründet, und zwar in Berlin. Man liess den
Vergaser in einigen Fabriken herstellen, aber es ge-
lang nicht, ihn wirkungsvoll zu vertreiben. Im Jahre
1924 übernahm die Süddeutsche Knorrbremse A.-G.
die Fabrikation und den Vertrieb. Er kam unter dem
Namen „Orkan“ auf den Markt. —
Im Februar 1923 wurde ich von der Automobil-
fabrik „Aga A.-G.“ gebeten, ihre Fabrik zu besich-
tigen und an den Beratungen über die Besetzung des
technischen Direktorpostens teilzunehmen. Im Laufe
dieser Beratungen bot man mir den Posten an, aber
ich lehnte ohne Besinnen ab. Es ging gegen mein
Gefühl, eine Fabrik zu leiten, die ich nicht von An-
fang an selber mit aufgebaut hatte, und überdies war
ich mit den Audi-Werken zu sehr verwachsen. Den
Posten übernahm dann Professor Hoffmann, Direk-
tor der Büssing-Werke, Braunschweig. —
Am 30. März 1924 wurde auf der Avus eine neue
Federung vorgeführt. Sie hatte bestechende Eigen-
schaften, und ich hatte grosses Interesse für sie. Als
ich mich aber in die Sache vertiefte, kam ich bald zu
dem Ergebnis, dass es keinen Zweck hatte, sich weiter
mit dieser Erfindung abzugeben.
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