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stehen, der zwischen zwei amerikanischen Firmen
über dieses abnehmbare Rad entbranpt war. Es han-
delte sich nun darum, festzustellen, ob irgend jemand
in Europa schon vor 1900 abnehmbare Räder her-
gestellt habe. Und weil ich als ältester Automobil-
konstrukteur über alle Konstruktionen Bescheid
wusste und man überdies der Meinung war, man
würde mich in meinen Nachforschungen in den ver-
schiedenen Fabriken nicht abweisen, war man auf
mich gekommen. Dieser Auftrag war mir nicht un-
angenehm. Ich nahm mich dieser interessanten Sache
mit Feuereifer an und wandte meine gesamte freie
Zeit an die Aufklärung jener Frage. Bis Ende 1928
besuchte ich so viele Fabriken, wie ich nur konnte,
fand auch einiges Material, aber nicht das entschei-
dende. Das einzige, was ich einwandfrei feststellen
konnte, war die Tatsache, dass ein gewisser Jenatzy,
der ,,rote Fahrteufel* genannt, der bekannte erste und
damals wohl beste Rennfahrer auf Mercedes, ein Bel-
gier, sich selbst für seinen eigenen Wagen abnehmbare
Ráder konstruiert hatte. Jenatzy war aber nicht
mehr am Leben, und deshalb war es mir unmöglich,
einen absolut positiven Beweis dafür zu erbringen.
Auf diesen Fahrten kam ich auch nach Nürnberg
und besuchte Herrn Maurer, er war derjenige, der
nach 1900 mehrere Jahre lang den sogenannten
Union-Wagen baute, der kein Zahnridergetriebe,
sondern Reibscheibengetriebe besass. Von ihm war
mir erzählt worden, dass er vor 1900 schon einmal
abnehmbare Räder verwandt habe. Als ich ihm die
Angelegenheit, die mich zu ihm führte, erklärt hatte,
antwortete er mir: „Wissens, Herr Horch, was 1
früher alles gmacht hab, weiss i nicht mehr ganz
genau. Aber i erinner mi, da steht noch a alter
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