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zu werden. Wir fristeten unser irmliches Leben, in-
dem wir unterwegs in den Dórfern die Uhren repa-
rierten. Für mich ist diese Zeit besonders. schwer
gewesen, weil ich nach meiner Krankheit unter einem
immerwihrenden barbarischen Hunger litt.
Unsere Uhrenreparaturen waren durchaus auf der
Hohe. Mit wenigen Mitteln unternahmen wir die
schwierigsten und umstindlichsten Sachen. Ich war
natiirlich nur der Assistent. Einmal wollte ein reicher
Bauer seine goldene Uhr repariert haben, mein Freund
untersuchte die mächtige Zwiebel, runzelte sorgenvoll
seine Stirn und meinte, erstens sei die Sache sehr
schwierig, und zweitens sei sie sehr teuer. Der Bauer
erwiderte kurz, die Schwierigkeiten interessierten ihn
nicht, dafür seien wir die Uhrmacher und nicht er,
und der Preis sei ihm ganz gleichgültig. Gut, sagte
mein Freund, er würde sich die Reparatur überlegen
und wiederkommen. Draussen teilte er mir mit, er
kónne die Uhr gar nicht reparieren, weil ein bestimm-
tes Ridchen fehle. Wir bekamen im Dorf noch an-
dere Uhren zur Reparatur, darunter auch eine
Taschenuhr aus Silber. Mein Freund sah sie nach,
runzelte sorgenvoll die Stirn und meinte, erstens sei
die. Sache sehr schwierig, und zweitens sei sie sehr
teuer. Als der Bauer das Wort teuer hórte, nahm er
seine Uhr wieder an sich und trottete davon. So,
sagte mein Freund, jetzt gehen wir zurück und repa-
rieren die Uhr von dem reichen Kerl. Ich fragte
verblüfft, wieso, und mein Freund zeigte mir ein
kleines Rádchen. Er hatte es aus der Uhr des an-
deren Bauern entfernt. Oh, sagte ich, bist du aber
ein Gauner! Nein, erwiderte er ungerührt, er sei kein
Gauner, denn erstens werde dem reichen Bauern ge-
holfen, zweitens werde uns geholfen, und drittens