untragbaren Tatsache, dass keine festen Preise ver-
langt wurden. Ein Konkurrent unterbot den anderen.
Jeder versprach dem Käufer das Blaue vom Himmel
herunter, zum Beispiel, dass diese und jene Aus-
rüstungsteile, die eigentlich normalerweise nicht dazu
gehörten, „gratis“ geliefert werden würden, und
dieses Versprechen und Unterbieten pflegte oft so
weit zu gehen und solche abstrusen Formen anzu-
nehmen, dass den Konkurrenten einfach der Atem
ausging und sie nicht mehr weiter konnten.
Ich wurde einmal von unserem Münchener Filial-
leiter nach Kulmbach gerufen. Es war ein richtiger
Hilferuf. In Kulmbach sass ein Kommerzienrat, der
sich einen Wagen zulegen wollte, aber von der Kon-
kurrenz mórderisch bearbeitet wurde. Unser Ver-
treter wurde in diesem Gefecht etwas in die Ecke ge-
zwingt, und er rief mich als Beistand.
Die ersten Worte, die der Herr Kommerzienrat an
mich richtete, lauteten folgendermassen: ,,Hóren Sie
zu, Herr Horch, Sie haben aber doch ein saumässiges
Geschift. Ich bin selber Fabrikant und weiss Bescheid,
aber wenn ich sage, diese Ware kostet siebenfuffzig;
dann kostet sie eben siebenfuffzig, und keinen Pfennig
mehr oder weniger. Aber bei Ihrem Automobilhandel
muss ich einfach Bauklótze staunen, was da vor sich
geht. Also ich sage einmal an meinem Stammtisch,
dass ich vorhätte, einen Wagen zu kaufen. Meine
Freunde fielen sofort mit guten Ratschligen über
mich her, ich solle mir nacheinander von verschie-.
denen Händlern Offerten machen lassen und immer
mit der Offerte des einen dann zum anderen gehen,
und auf diese Weise könne ich den Preis drücken.
Nun, mir schien das etwas unwahrscheinlich, denn
es vertrug sich in keiner Weise mit meinen eigenen
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