Full text: Ich baute Autos

  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
hatte ihre zwei Seiten, denn bei solcher Auffassung 
musste Herr Raab befürchten, dass auch seine Mühle 
einmal in Gefahr geraten konnte, ausgeplündert zu 
werden. Er befürchtete das auch, und wir passten 
wie die Schiesshunde auf, dass immer alle Türen fest 
verschlossen blieben. 
Mir nahmen sie einmal eine Holzpfeife weg, als 
ich mich für zwei Sekunden weggedreht hatte. Ich 
sah wütend umher, aber ich blickte nur in völlig 
harmlose und höchst unschuldige Gesichter. 
Ein ganzes Jahr blieb ich bei dieser Mühle. 
+ 
Von einer vorüberziehenden Karawane wurde mir 
erzählt, dass an der Grenze zwischen Serbien und 
Bulgarien eine Bahn gebaut würde und dass man dort 
Arbeiter suche! Eine Bahn! 
Ich gab sofort meine Stellung auf und wanderte 
nach der Grenze. Es wird vielleicht die jungen Män- 
ner von heute wundern, wenn sie hier von jemand 
lesen, der damals in ihrem Alter sehr oft seine Stel- 
lung aufgab und ins Ungewisse in die Welt hinein- 
spazierte, auf gut Glück, weil er gehôrt hatte, irgend- 
wo gäbe es etwas Interessantes für ihn. Nun, man 
machte es in der Jugend damals so, und es war, wie 
ich sagen muss, von nicht geringem Lebensreiz. 
Unweit der Stadt Negotin, am Fluss Timok, sah ich 
- tatsáchlich die Anlagen eines Bahnbaus. Eine bel- 
gische Gesellschaft vergab die Arbeiten. Ich wurde 
vom Fleck weg als Maschinenschlosser angestellt und 
begann zur selben Stunde meine Arbeit. Selten in 
meinem Leben habe ich ein solches Menschendurch- 
einander gesehen, eigentlich waren alle Sprachen ver- 
treten. Aber man brauchte nicht einmal ganz genau 
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