Full text: Ich baute Autos

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
ich über kurz oder lang . . . sogar Ihr Vorgesetzter!" 
Ich sah, wie es in Meister Spittlers Gesicht zu wühlen 
begann, anscheinend war er dieser Lage doch nicht 
ganz gewachsen. 
Schliesslich, nach einiger Ueberlegung, rang er sich 
zu einem schweren Entschluss durch. 
„Also komme Sie rein“, knurrte er, „aber weiter 
geht mich die Sach nichts an. Die Folge müsse Sie 
allein auf sich nehme.“ 
Ich habe Herrn Spittler das fest versprochen und 
durfte jetzt eintreten. Und weil es mir im Leben 
immer so gegangen ist, dass ich Räume, die für ge- 
wöhnliche Sterbliche sonst unzugänglich waren, 
immer mit einer ebenso grossen respektvollen Scheu 
‘wie schweigenden Andacht betrat, so ging ich auch 
jetzt durch die geheiligten Stitten des Motor- 
wagenbaues innerlich absolut und äusserlich beinahe 
auf Zehenspitzen. 
Dazu kam, dass ich zum erstenmal eine Anlage 
sehen durfte, in der die höchsten technischen 
Träume für mich verwirklicht wurden. 
Trotz seiner Grosszügigkeit, mit der er mich ein- 
gelassen hatte, liess mich Meister Spittler nicht aus 
den Augen und nicht von seiner Seite. Aber es dauerte 
nicht lange, da tauchte, veranlasst durch meine wahr- 
scheinlich sehr ehrfürchtigen Fragen, ein Schimmer 
des Vertrauens in seinem verschlossenen Gesicht auf. 
Er begann lebhafter zu werden und zeigte mir den 
Motoren- und Getriebebau. Ich konnte sehen, wie die 
Aggregate in die Wagen eingebaut wurden, und ich 
erkannte bald, dass die Firma Benz alles, was sie 
brauchte, selber herstellte. 
Von den Arbeitern, die ich hier am Werke sah, 
erhielt ich einen geradezu grossartigen Eindruck. Sie 
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