kommen ist. Daran mag man ermessen, mit welchen
Schwierigkeiten wir damals zu kämpfen hatten und
wie — in aller Bescheidenheit sei’s ausgesprochen —
wie tüchtig wir waren bei Papa Benz.
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Wir bauten also damals zunächst den Velo, er hatte
zwei Sitze. Ausserdem bauten wir noch ein sogenann-
tes „Viktoria“ und ein „Phaeton“. Das Viktoria hatte
ebenfalls zwei Sitze, das Phaeton vier. Diese beiden
letzteren Modelle unterschieden sich von dem Velo
nur dadurch, dass sie grösser waren und ihre Motoren
etwas mehr Kraft hergaben.
In ihrer äusseren Form waren sie alle gleich:
es waren eben Kutschen ohne Pferde und ohne
Deichsel.
Und die ersten brauchbaren Automobile, die etwa
um das Jahr 1893 gebaut wurden, waren eben nor-
male Kutschen mit einem Motor, einem Getriebe und
einer Lenkvorrichtung. Man brauchte die Kutschen in
ihrem Aufbau gar nicht zu verändern, er bestand aus
einem Wagenkasten, an dem die Federn mit den
Achsen direkt angebracht waren. Ein besonderer
Rahmen fehlte vollkommen, denn die Karosserie
selbst war, wie auch bei der Kutsche, der tragende
Teil. Eine solche Autokarosserie bestand damals aus
einem starken, mit Eisen armierten Holzgerippe, das
mit den Holztafeln, welche die Aussenwand bildeten,
verkleidet war und an dem auch der Boden der Ka-
rosserie und die Sitze befestigt waren. Der Motor hatte
Wasserkühlung. Das Wasser floss ihm aus zwei Behäl-
tern zu, die hinten am Wagen rechts und links be-
festigt waren. Es verdampfte im Motor, und der Dampf
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