A
Na
Strecken bauen und erfuhr sich bei einer Fernfahrt
Mannheim—Pforzheim— Mannheim am 13. Mai 1900
den zweiten Preis, während Fritz Held sich den
ersten holte. Die Zeit für die 165 Kilometer lange
Strecke betrug 3 Stunden und 51 Minuten.
Unsere neuen Motoren eigneten sich gut für grössere
Wagen, und wir bauten sie sogar in Fahrzeuge ein,
die zwölf Personen fassen konnten. Das Fahrgestell
wurde also viel länger, mit ihm wurden die An-
triebsriemen länger, und auch ihre Leistung erhöhte
sich.
Mitte des Jahres 1897 kam aus Paris ein Monteur
zu uns und brachte die ersten Pneumatiks mit.
Als er sie vorführen und probeweise auf einen un-
serer Wagen ziehen wollte, sagte Papa Benz plötzlich:
„Lasse Sie das mal, die werde wir selber aufziehe!“
Die Schufterei, die dann begann, spottete jeder Be-
schreibung, der Schweiss und die stillen und lauten
Verwünschungen flossen in Strömen, wir gaben uns
die grösste Mühe und rackerten uns mit voller Hin-
gabe ab. Der Pariser Monteur stand dabei und
mokierte sich aus Leibeskräften und nach Herzens-
lust, aber schliesslich hatten wir es fertiggebracht und
standen keuchend, erschöpft und stolz daneben.
Der Monteur meinte, die Pneumatiks seien nicht
ganz richtig aufgezogen, und Papa Benz sagte sofort:
»90 ... dann rede Sie nicht . . . mache Sie sich mal an
die Arbeit und zeige Sie, dass Sie es besser könne!“
Nun, der Pariser Monteur konnte es in der Tat
schneller und geschickter. Papa Benz aber hatte das
ganze Theater nur veranstaltet, um zu sehen, ob man
diese Pneumatiks auch einem Laien in die Hand geben
konrte oder ob zum Aufziehen immer ein Fachmann
67