Unser Anfang war gut. Die Reparaturwerkstatt
hatte zu tun. Und die Bestellungen auf das Einbauen
der Magnetzündung gingen vorwärts.
Der Herr Feldmesser Bergweiler in Köln-Ehrenfeld
bestellte auch eine Magnetzündung. Er fuhr einen
Benz-Viktoria und war ein guter Kunde unserer Re-
paraturwerkstatt, sozusagen ein Stammkunde, denn
wir waren es gewohnt, dass wir bei jeder seiner Aus-
fahrten angerufen wurden, er kónne nicht mehr
weiter, wir sollten einen Monteur schicken. Herr Berg-
weiler war, unter uns gesagt, kein sehr sicherer Fahrer
und hatte, unter uns gesagt, auch weiter keine tech-
nischen Kenntnisse, was seinen Wagen betraf.
Wir bauten ihm eine Magnetzündung ein, und er
bat mich, ihn zu einer Fahrt in seinen Heimatsort
Simmern zu begleiten, er wolle gern nach Simmern,
wo seine Mutter lebte, und das Auto zeigen, denn die
Simmerer hätten noch nie in ihrem Leben eins ge-
sehen.
Einem Stammkunden ist man gern gefällig. Ich fuhr
mit, und an einem kühlen Herbsttag, der schon nach
Winter roch, fuhren wir rheinaufwärts. Die paar
kleinen Pannen unterwegs, auf die wir ohnehin ge-
fasst waren, wurden schnell beseitigt, und um ein Uhr
mittags konnten wir in St. Goar essen. Dann kut-
schierten wir weiter nach Oberwesel, und hier mussten
wir abbiegen in die Berge hinein nach Simmern.
In die Berge hinein . . . das heisst: zuerst den Berg
hinauf, und dieser Berg war grimmig, so grimmig,
dass der Motor es nicht schaffte. Wir mussten den
Wagen schieben mit unserer Muskeln Kraft und mit
unserer Lunge Keuchen. In den Kurven verzagten
wir beinahe, es schien unmöglich.
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