Ich habe, um das vorauszuschicken, eine ganze
Anzahl von Konstruktionen zum Patent angemeldet,
und viele dieser Anmeldungen sind patentiert oder
geschützt worden.
Als ich die Konstruktion des Motors beendet hatte,
liess ich in Kóln Modelle anfertigen, und mit diesen
Modellen reiste ich in verschiedene Giessereien, um
den Guss in Auftrag zu geben. Ich erlebte grosse
Ueberraschungen. Keine Giesserei wollte sich mit dem
verlangten dünnwandigen Gussstück einlassen. Es war
ihnen zu schwierig und zu riskant.
Ich steckte meine Reisen in die weiteren Giessereien
auf und richtete mir eine eigene Tiegelgiesserei in
meiner Fabrik ein. Verblüffen lassen, dazu hatte ich
keine Zeit. Wir stellten einen Schuppen im Hof auf,
und in diesem Schuppen entstand unsere Giesserei.
Hier wurden die ersten Abgüsse aus Gusseisen, Alu-
minium und Rotguss für die ersten Horch-Wagen
ausgeführt.
Dann konnten wir an den Bau des Motors gehen,
und als der erste Motor zum Laufen kam, bewährten
sich die beiden Zylinder in einem Zylinderraum
durchaus: der Motor lief gleichmässig, und wir
konnten ihn getrost und ‘ohne Ueberheblichkeit als
stossfreien Motor bezeichnen.
Wir waren sehr glücklich.
Ich ging sofort an die Konstruktion eines ganz
neuen Zahnradgetriebes. Ich kann, ohne unbescheiden
zu sein, sagen, dass ich mit der Konstruktion dieses
Getriebes der Zeit weit vorausgeeilt bin. Es wurden
schon damals zwar Zahnradgetriebe angewandt, bei
welchen die verschiedenen Geschwindigkeitsgänge
dadurch erreicht wurden, dass man jeweils das hierfür
88
RR ER AT Sy