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Verwendung
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Verwendung?). Sie ist ganz ähnlich der des Radiums. Die
wichtigste Anwendung findet das Mesothorium in der Medizin bei Be-
handlung von Geschwülsten, außerdem bei Hautkrankheiten
und in der Zahnpflege (radioaktiver Zahncreme).
Nach O. Muck??) wirken auch Lehmpackungen auf den mensch-
lichen Kórper vermutlich durch radioaktive Strahlung, und zwar auf
die Blutgefüfinnervation. Von Bedeutung ist auferdem die Fabrikation
selbstleuchtender Farben, welche namentlich im Kriege weit-
gehende Verwendung fanden.
Die Methode zur Feststellung von Rissen in Stahl und
Eisen hat bei Mesothorium durch die Auer-Ges. weiten Ausbau er-
fahren*°). Man benutzt die y-Strahlen, also die durchdringendsten, welche
noch weiter gehen als die härtesten Röntgenstrahlen, und verwendet sie
zur Aufsuchung von Fehlern in solchen technischen Erzeugnissen, deren
große Wandstärke die Anwendung von Röntgenstrahlen ausschließt.
Die Einfachheit der Apparatur bei der Benutzung radioaktiver Prä-
parate ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Röntgenstrahlen.
Das in einer Glas- oder Metallhülse befindliche Präparat wird an einem
Bunsenstativ befestigt und so aufgestellt, daß die von ihm allseitig aus-
gehenden y-Strahlen das zu prüfende Erzeugnis an den zu untersuchen-
den Stellen durchdringen können. Hinter dem zu prüfenden Gegenstande
wird ein Röntgenfilm angebracht, der das von der Strahlenquelle entwor-
fene Schattenbild des untersuchten Querschnittes aufnimmt.
Wegen des hohen Preises radioaktiver Stoffe scheute man sich lange
Zeit, die y-Strahlen anzuwenden; durch das Verlei hsystem ist diese
Schwierigkeit überwunden worden. Außerdem kann man auch radioaktive
Substanzen geringerer Lebensdauer, wie z. B. die Emanation (Halbwerts-
zeit 3,85 Tage), anwenden, die man gelernt hat, schnell und sicher in
wirtschaftlicher Weise für jeden vorliegenden Bedarfsfall herzustellen;
sie ist billig, da 1 mg nur 4 M. kostet.
Die Belichtungsunterschiede bei der Anwendung gleichstarker Radium-
und Mesothorpráparate sind gering.
Beim Verleihsystem kostet ein 30-mg-Mesothorprüparat für die Dauer
eines Monats 150 M. Während einer kurzen Leihzeit ist die Ausnutzung
besser als bei einem festerworbenen Präparat, dagegen ist sie schlechter
als beim Verbrauch von Radium-Emanation.
28) P. Krusch, Monazit und Mesothorium (a. a. O.), S. B. 511.
29) O. Muck, Über die radioaktive Wirkung von Lehmpackungen auf den
menschlichen Körper. Münchner mediz. Wochenschr. 1934, S. 943.
30) R. Berthold und N. Riehl, Grundlagen der Werkstoffprüfung mit
Gammastrahlen. Z. d. V.D.I. 1939. Hoft 17.