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Freise
Preise. a) Monazit??): Das erste Ausgangsmaterial zur Her-
stellung des als Imprägnationsmasse der Glühstrümpfe verwendeten
salpetersauren Thoriums bzw. Ceriums war Thorit (S. 71). Der
Preis dieses Minerals war damals außerordentlich hoch, 1 kg kostete 400
norw. Kronen (je 1,12 GM.). — Die Auffindung der Monazitsande
Brasiliens (S. 72) brachte den Thoritbergbau zum Erliegen; der
Monazit war damals im Verhältnis zum Thorit sehr billig, aber ver-
glichen mit dem heutigen Preise sehr teuer.
Monazitsand mit 5 bis 6% ThO, wurde einige Jahre vor dem Kriege selbst
von den größten Produzenten kaum unter $ 300 (Gold) je Tonne = 1260 M.
geliefert; man zahlte später viel weniger, so 1909 $ 260 je Tonne, 1913
billigst £ 5 (Gold) = 102 je Unit ThO,, also bei 6% rd. 612 M. (Gold)
loco Travancore-Grube, 1916 $ 260, 1917 $ 108. Nach dem Kriege fiel
der Preis weiter: 1920 betrug er z. B. £ 4.12.6 = rd. 94 M. je Unit loco
Grube oder £ 6.10 — 132 M. frei europäischer Hafen. Er sank dann
katastrophal; 1932 betrug er, bei mindestens 6% ThO,, nur $ 60 (Gold)
— 252 M. je Tonne und 1934 war er noch einige Goldmark geringer.
1937 ist er allerdings wesentlich niedriger, so daß die Tonne zu 140
bis 150 M. zu haben ist.
b) Thoriumnitrat (mit 4% H,0) syndiziert: Vor dem Kriege
kostete es in Deutschland 1894 2000 M. je Kilogramm, 1896 96 M.,
1904 43 M., 1910 19 M., und in den Ver. Staaten 1904 $ 5,86 (Gold),
1910 $3,20, 1917 $ 7,50 bis 9. Nach dem Kriege fiel der Preis in den Ver.
Staaten plótzlich auf $ 5 (Gold) und scheint seitdem ungeführ gleich ge-
blieben zu sein. Für Deutschland gibt man nicht gern einen Nach-
kriegspreis an, man geht wohl aber nicht fehl, wenn man ihn zu 20 M.
annimmt.
c) Mesothorium: Bei ihm muß die Maßeinheit erläutert wer-
den, nach welcher man es bewertet. Als Einheit für die y-Strahlung hat
man international die y-Strahlenmenge angenommen, welche
von 1 mg Radium-Element ausgesandt wird. Unter 1 mg
Mesothor versteht man also diejenige Menge, welche die gleiche Strahlung
aussendet wie 1 mg Ra-Element. Gewichtsmäßig ist das nach M. W o1f**)
etwa der 400. Teil eines Milligramms.
1000 kg Monazitsand liefern wenig mehr als 2 mg Mesothor (also in
Strahleneinheiten gerechnet). Um ein Betrachtungspräparat von ca. 100
Milligramm Mesothor zu erhalten, welches ausreicht, um einen Krebs-
33) P, Krusch, Monazit und Mesothorium (a. a. 0.), S. B. 512. — Ders., Un-
tersuchung und Bewertung von Erzlagerstátten. 3. Aufl. Stuttgart, F. Enke 1920,
S. 487. — Angaben von Herrn Dr. M. Wolf.
34) Vortrag von Dr. Max Wolf (a.a. O.).