Full text: Die Bibliotheken der deutschen technischen Hochschulen

   
die im Austausch oder geschenkweise ihnen zugehenden Schriften an die 
Hochschulbibliothek abgeben. Die bedeutendste derartige Büchersamm- 
lung ist die Bibliothek der 1743 begründeten Naturforschenden Gesell- 
schaft in Danzig!). Sie enthält gegen 30000 Bände, darunter große 
Reihen von Schriften deutscher und ausländischer gelehrter Gesellschaften 
und vorzügliche ältere Werke aus den beschreibenden Naturwissenschaften. 
Die Bibliothek wurde im Jahre 1923 der Bücherei der Technischen 
Hochschule zu Danzig als Leihgabe überlassen. 
Eine wertvolle Bereicherung bilden auch die Gelehrtenbiblio- 
theken, die den Bibliotheken der Technischen Hochschulen teils durch 
Ankauf, teils als Geschenk oder als Vermächtnis zugingen ?). 
5. Besondere Gruppen von Schriften 
Eine ungemein wichtige Rolle spielen für die Bibliotheken der 
Technischen Hochschulen die Zeitschriften, da in ihnen die neuen 
Ergebnisse der exakten und der technischen Wissenschaften zuerst ver- 
ôffentlicht werden. Auf dem Gebiete der Technik kommen nicht nur 
streng wissenschaftliche Zeitschriften in Betracht, sondern auch die zahl- 
reichen Blätter einzelner Industriezweige und Firmen sowie technischer 
und wirtschaftlicher Vereine und Verbände. 1885 gab die Bibliothek des 
Dresdner Polytechnikums, 1910 die Karlsruher Bibliothek über die Hälfte 
ihres Jahresetats für Zeitschriften aus?). Im Jahre 1910 veranschlagte 
Brunn die Ausgaben für Zeitschriften auf reichlich ein. Drittel des Nor- 
malbedarfs einer Hochschulbibliothek. Im Jahre 1925/26 entfielen bei 
den Bibliotheken der Technischen Hochschulen Berlin, Danzig, Hannover 
und Karlsruhe von den Ausgaben für Bücherkauf 41,1% auf Zeitschriften 
gegen 35,2% bei den Universitätsbibliotheken. In Danzig wurden im 
Jahre 1927 756 deutsche und 490 ausländische Zeitschriften laufend ge- 
halten. Ein Abschwellen dieser kaum noch übersehbaren periodischen 
Literatur und damit eine Entlastung der Hochschulbibliotheken steht 
nicht in Aussicht. 
Eine Gruppe von Schriften, deren Zahl an einzelnen Universitäts- 
bibliotheken schon weit über 300 000 betrágt*) und auch an den Biblio- 
theken der Technischen Hochschulen stark wiichst, sind die Schul- und 
Hochschulschriften. Die Hochschulbibliotheken erhalten von 
1) Jahresberichte in: Schriften d. Naturf. Ges. in Danzig. N. F. x. 1865 ff.; Katalog 
1874 und 1904—14. (H. 1—3.) Vgl. Predeek, Die Bibliothek der Naturforschenden 
Gesellschaft: In: Danziger Zeitung, 8. Mirz 1926. Nr. 67. 
2) Hervorzuheben sind die Bibliotheken der Architekten Friedrich Gilly (+ 1808), 
Friedrich Adler (t 1908) und Julius Raschdorff ({ 1914) in Berlin, des Geodäten Carl 
Reinhertz (1 1906) in Hannover, des Mathematikers Heinrich Burkhardt (T 1914) in 
München, des (in Los Angeles lebenden) Chemikers Eduard Keller in Stuttgart (erworben 
1923) und des Bauingenieurs William H. Lindley (f 1921) in Karlsruhe. 
3) Zentralbl. f. Bibliotheksw. 27 (1910) S. 351. 353. 
4) Am 1. April 1927 waren in den Universititsbibliotheken Erlangen rund 368 ooo, 
Berlin 323 445, Heidelberg 319 464 Hochschulschriften. 
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