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Erster Hauptabschn.: Sehriftwesen. Drittes Kap.: Verbreit. u. Aufbewahr. d. Schriftwerke. 29
Ro eintauschen, die rein geschüftsmáDige Erwerbung von Büchern war aber im all-
gemeinen recht erschwert.
Der privaten Büchererzeugung entsprach auch die private Bücherverbreitung.
Handelte es sich doch auch nicht um die Herstellung von ganzen Auflagen, sondern
nur um einzelne Exemplare; zu diesem Behufe entlieh man gegen ein Pfand oder ein
Leihgeld die Vorlage und schrieb sie sich ab oder lie sie sich abschreiben. Von einem
eigentlichen Buchhandel in altrómischem oder in modernem Sinne konnte damals
und eigentlich das ganze Mittelalter hindurch nicht die Rede sein; nur die bescheidenen
Anfänge desselben lassen sich seit dem 12. Jahrhundert wahrnehmen und verfolgen.)
Interessant und bezeichnend für die Erschwerung des mittelalterlichen Buch-
handels ist schon die Nachricht, daB ein Ordenskapitel der Franziskaner im Jahre 1260
den Brüdern verbot, Bücher für den Verkauf selber zu schreiben, noch schreiben zu
lassen. Aber auch der Bücherbedarf im Universitátsstudium, sowohl in Paris als
auf den hohen Schulen Italiens, wurde nicht im Wege des Kaufes und Verkaufes ge-
regelt. Wir begegnen hier wiederum dem Institut der stationarii, deren durch die
Universitätsstatuten genau geregelte Aufgabe es war, den Studierenden für ihre Studien-
zeit gegen bestimmte Gebühren die notwendigen Lehrbücher zu verleihen.?) Aus solchen
Anfüngen entwickelte sich allmáhlich ein eigentlicher Handschriftenhandel, wie aus
verschiedentlichen Andeutungen über die librarii und librorum venditores vorzüglich
auch in den Universitátsstádten hervorgeht; aber jedenfalls war der Handschriften-
handel kein selbständiges Gewerbe, sondern eine Art nebensächlicher Beschäftigung
für alle jene, die mit Handschriften zu tun hatten, für die genannten stationarii, aber
auch für Schreiber, Pergamenterzeuger, Buchmaler (illuminatores), Buchbinder. Die
Hauptsache blieb der private Verkehr der Bücherliebhaber.*)
Preise von Handschriften im ganzen, sowie Berechnungen im einzelnen nach den
Lagen, für den Schreibstoff, für Illuminierung, Einbinden, für die Schließen usw.
finden sich zahlreich in den Codices vermerkt und sind in den genannten Büchern
von KIRCHHOFF, WATTENBACH u. a. gesammelt. Auch diese Verhältnisse richteten
sich nach der Qualität der Schreiber. Über die technische Seite des Schreibens und
über die Schreiber selbst steht uns eine große Anzahl mannigfacher Nachrichten zur
Verfügung, die vorzüglich WATTENBACH in umsichtiger Weise zu einem anschaulichen
Gesamtbild zusammengestellt hat; auch Abbildungen in natürlicher und phantastischer
Art finden sich in vielen Handschriften.) Eigenartig für das mittelalterliche Schrift-
wesen sind die sogenannten Sehreiberunterschriften, SchluBbemerkungen mannig-
fachster Art in Form von Sprüchen, Versen, Anrufungen, Gebeten, Verwünschungen
in prosaischer und poetischer, prügnanter und redseliger, ernster und launiger Form,
deren WATTENBACH eine so erkleckliche Auswahl in sein Buch aufgenommen hat
(S. 491—534), und die von verschiedenen Seiten immer neue Ergänzungen erfahren.)
Von ihrem literarisch oft zweifelhaften Wert abgesehen, sind sie doch von Belang,
da sie Namen und Stand des Schreibers, Bemerkungen über die Entstehungszeit der
Handschrift, ihre Geschichte und anderweitige Notizen enthalten. In diesem Zusammen-
1) Die Verhältnisse des Buchhandels im Mittelalter behandelt das Buch von H. KIRCHHOFF,
Die Handschriftenhändler des Mittelalters (Leipzig 1853); s. auch K. HAEBLER, Aus den Anfängen
des Buchhandels, Halle a. d. S. 1904.
2) Ich entnehme diese Nachricht J. W. CLARK, The care of books, S. 62.
3) Vgl. über die stationarii neben Kircauorr Paorr-LOHMEYER II, 187 und die dort ge-
nannte Literatur, auch WaTTENBACH, Schriftwesen, S. 554.
4) Über Buchhandel und Buchhändler in Bologna vgl. L. FraTI, Gli stazionari bolognesi nel
medio evo, in Archivio stor. italiano, Ser. V, Tom. XLV (1910), 380.
5) Zu den von WATTENBACH angeführten vgl. die zahlreichen Abbildungen bei CLARK; dann
H. ManrrN, Notes sur les écrivains au travail, in Mélanges Chatelain p. 535 f£., der auf bildliche Dar-
stellungen von Schreibern und ihre Arbeit hinweist.
6) S. auch CLARK S. 66—69, RockINGER S. 189 u. a.