LXXXVII 
Meufel's Vererinnerungen 
  
ond Vorurtheilsfreyer ihre Werke würdigen 
- mochten; es gefchehe nan dies entweder we- 
gen der Wichtigkeit der von ihnen abgchan- 
delten Materien, oder aus bloffer Neagierde, 
oder zur Befchamung der Richter. Denn es 
itt mir mehr als ein Fall bekannt, dafs diefe al- 
les, was diefer oder jener Schriftfleller, der aus 
Unfähigkeit oder Jugend oder Nachláffigkeit, 
oft genug gefündigt hatte, drucken lies, ohne 
Unrerfchied. verdammten, geferzt auch, er 
habe fich gebeflere und wirklich brauchbare 
Schritten verfertigt. — Sie wurden ohne genaue 
Unterfuchang verworfen und ausgezifcht, weil 
der ihnen ein far allemahl verdachtige Name an 
der Stirne fland. Hifslich befchamt wurden 
fis dann, wenn ein folcher Schriftfleller eine 
Maske vornahm, und fie damit hintergieng, fo 
dafs fie ihm volle Gerechtigkeit wiederfahren 
Jieffen; welches nimmermehr würde gefchehen 
feyn, wenn er fich genennt hatte. Ich könnte 
davon manche luftige Anckdote erzah'en, 
Weis man alfo die Abficht folcher Gelehrtens 
fo wire es unbillig, ihre Namen ungerechten 
Richtern Preis zu geben, Gewöhnlich ift sber 
ihr Incognito von keiner Dauer, Meiftens neh- 
men fie die Maske felbft ab, wenn fie ihren 
Zweck erreicht haben, oder fehen es auch 
gern, wenn ihnen ein anderer dabey behülflich 
it Solche und auch andere Anonymen haben 
mich oft felbft erfücht, fie dem Publikum zu 
präfentiren, 
Man wird a'fo hicraus'erkennen, daß ich 
bey diefem ganzen Verführen d ds 
  
  
      
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