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bar eine Funktion von x und £, welche die jedesmalige Ab-
weichung der Kette von ihrem bleibenden Zustande zu erkennen
gibt und deshalb nach Ablauf einer gewissen Zeit gänzlich
verschwindet. Setzen wir nun w' 4- v statt w in die Gleichung (s)
und erwägen, dass u‘ unabhängig von t und von der Beschaffen-
heit ist, dass
dw
du’
0 = de? — 32 u,
so bleibt zur Bestimmung der Funktion v die Gleichung
dv , (0 .
qr) s
.. 0)
übrig, welehe zwar noch dieselbe Form als die Gleichung (3e)
besitzt, aber von ihr darin sich unterscheidet, dass » eine Funk-
tion von x und ¢ von anderer Natur als « ist, wodurch ihre
endliche Bestimmung sehr erleichtert wird.
Das Integral der Gleichung (>) in der Gestalt, die es zuerst
von Laplace erhalten hat, ist
—w pit ——
— [5-9 fe--2y Yw0 dy, . (9)
Vn
wo e die Basis der natürlichen Logarithmen, x das Verhältniss
des Kreisumfanges zum Durchmesser und f eine willkürliche
aus der besondern Natur einer jeden Aufgabe zu bestimmende
Funktion bezeichnet, während die Grenzen des Integrals von
y= —co bis y= 4- co. genommen werden müssen. Für
£— 00 wird ve—.jfx, weil zwischen den angezeigten Grenzen
fev dy V/ «ist, woraus folgt, dass, wenn man die Funktion v
in dem besondern Falle aufzufinden wüsste, wo 4 — 0 ist, man
dadurch auch fr, mithin die willkührliche Funktion / über-
haupt kennen lernte. Nun ist allgemein v — w — w', wenn wir
aber die Zeit ? von dem Augenblicke an zählen, wo durch die
Berührung an den beiden Enden der Kette die Spannung. ein-
tritt, so hat w, für t=0, offenbar nur an diesen Enden be-
stimmte Werthe, an allen übrigen Stellen der Kette ist 4 —0;
demnach ist in der Ausdehnung der Kette, für 7 — 0, im All-
gemeinen v — — w/, nur an den Enden der Kette ist zu der-
selben Zeit » — u-—w'. Denken wir uns daher eine vom ersten