Ueber die Quelle und die Art der chemischen Verän-
derungen in einer galvanischen Kette, und über die
Natur des davon abhängigen Wogens ihrer Kraft,
30) In vorliegender Abhandlung haben wir stets voraus-
gesetzt, dass die Körper, welche von dem elektrischen Strome
ergriffen werden, in ihm unausgesetzt dieselben bleiben; nun
aber wollen wir auf die Einwirkung des Stromes in die ihm
unterworfenen Kórper und auf die daraus móglicherweise hervor-
gehenden Aenderungen in ihrer chemischen Beschaffenheit,
sowie auf die durch Rückwirkung veranlassten Aenderungen
des Stromes selbst Rücksicht nehmen. Wenn, was wir hier
geben, auch den Gegenstand noch bei weitem nicht erschöpft,
so zeigt doch schon unser erster Versuch, dass wir auf diesem
Wege wichtigen Aufschlüssen über das Verhalten der Elek-
trizität zu den Körpern entgegengehen.
Um festen Fuss zu fassen, kehren wir wieder zu dem
zurück, was von No. 1 bis No. 7 gesagt worden ist, und knüpfen
an die dortigen Benennungen und Entwickelungen unsere jetzigen
Betrachtungen an. Wir denken uns daher zwei Körperelemente
und bezeichnen dureh s ihre gegenseitige Entfernung, durch w
und w' ihre elektroskopischen Kräfte, die wir in allen Punkten
eines und desselben Elementes von gleicher Stärke annehmen,
dann ist, wie sich aus Obigem leicht abnehmen lüsst, die ab-
stossende Kraft zwischen diesen beiden Elementen dem Zeit-
theilehen d£, dem Produkte wu’, und ausserdem noch einer von
der Lage, Grösse und Gestalt der beiden Elemente abhängigen
Funktion, die wir mit 7" bezeichnen wollen, proportional; man
Ohm, Die galvanische Kette.