68
dung, innerhalb welchem unsere Formeln allgemeine Gültigkeit
haben, noch einmal scharf bezeichnen. Unsere ganze Unter-
suchung ist nämlich auf den Fall beschränkt, wo alle Theile
eines und desselben Querschnittes einerlei elektroskopische Kraft
besitzen, und die Grôsse des Querschnittes wenigstens nur von
dem einen Körper zum andern sich ändert. Die Natur der
Sache führt indessen häufig Umstände herbei, die eine. oder die
andere dieser Bedingungen .überflüssig machen oder doch
wenigstens ihre Wichtigkeit mindern. Da die Kenntniss solcher
Umstände nicht ohne Nutzen ist, so will ieh die hauptsách-
liehsten derselben hier noch in einem Beispiele erläutern.
Eine Kette aus Kupfer, Zink und einer wässerigen Flüssig-
keit wird sich ganz an obige Formeln anschliessen, wenn
Kupfer und Zink prismatisch und von gleichem Querschnitte
sind, wenn ferner die Flüssigkeit ebenfalls prismatisch und von
demselben oder auch wohl kleinerm Querschnitte ist und ihre
Grundflàáchen überall von den Metallen berührt werden. Ja,
wenn nur diese letztern Bedingungen an der Flüssigkeit erfüllt
sind, dann mógen die Metalle unter sich gleichen Querschnitt
haben oder nicht und mit ihren vollen Querschnitten oder nur
an einzelnen Stellen derselben sich einander berühren, und
sogar ihre Form kann von der prismatischen bedeutend ab-
weichen, immer wird doch die Kette den aus unsern Formeln
abgeleiteten Gesetzen gehorchen müssen; denn die in den Me-
tallen mit so grosser Leichtigkeit erfolgende Bewegung der
Elektrizität wird durch die nichtleitende Eigenschaft der Flüssig-
keit in so überaus grossem Maasse gehemmt, dass sie Zeit
genug gewinnt, über die Metalle sich durchaus in gleicher Stärke
zu verbreiten, und so in der Flüssigkeit die unserer Rechnung
zu Grunde liegenden Bedingungen wieder herzustelen. Ganz
anders aber verhült sich die Sache, wenn die prismatische
Flüssigkeit nur in unverháltnissmüssig kleinen Theilen ihrer
Grundfláchen von den Metallen berührt wird, weil die dort
anlangende Elektrizität nur langsam und mit bedeutendem Kraft-
verluste sich an die nicht berührten Stellen der Grundfláchen
in der Flüssigkeit hinziehen kann, woraus Strómungen von gar
mannigfaltiger Art und Richtung hervorgehen. ‘Die Realität