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SCHUCHARDT & SCHÜTTE, BERLIN C, SPANDAUERSTRASSE 59-61.
Universal-Schleifmaschine
für Dreh- und Hobelstähle,
Abbildung siehe folgende Seite,
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Die grossen Fortschritte auf allen Gebieten des Maschinenbaues in den letzten Jahrzehnten haben unter
Anderm auch zu einer ausserordentlichen Vervollkommnung der Werkzeugmaschinen geführt Die Erkenntniss,
dass nur mit den neuesten und vollkommensten Hilfsmaschinen die hóchste Stufe der Leistungsfáhigkeit erreichbar
ist, hat sich immer mehr Bahn gebrochen. Indessen ist einem Punkte von grósster Wichtigkeit bisher immer
noch nicht allgemein die Bedeutung beigemessen worden, die ihm gebührt, und zwar der Herstellung und
Instandhaltung von Werkzeugen, als Fräsen, Bohrezn, Dreh- und Hobelstihlen u. s. w., obwohl es gewiss
Jedermann einleuchtet, dass die beste Werkzeugmaschine nur dann wirklich befriedigende Resultate liefern kann,
wenn die Werkzeuge so zweckmässig wie nur müglich, sind und fortdauernd in gutem Zustande erhalten werden.
Im Besonderen ist in der Anfertigung und Behandlung von Dreh- und Hobelstühlen lange kaum ein
Fortschritt zu verzeichnen gewesen. In Amerika, wo die hohen Arbeitslóhne mehr noch als anderswo auf
möglichst rationelle Arbeitsmethoden hindrängen, ist mam dieser Frage indess seit einiger Zeit näher getreten. Schon
früher war man daselbst in vielen Fabriken davon abgekommen, dass jeder Dreher oder Hobler seine Stähle
selbst herzurichten und zu schleifen hat, einestheils, um die Werkzeugmaschinen wáhrend dieser Verrichtungen
nicht ausser Thátigkeit zu setzen, sodann aber auch, und nicht zum Mindesten, weil man erkannte, dass ein
geübter Werkzeugmacher, dem die Herstellung und Instandhaltung sámmtlicher Stühle übertragen ist, bessere
Werkzeuge liefert, als dieses 10 oder 20 Dreher oder Hobler, von denen jeder seine eigenen Ideen bezüglich
der Stähle in Anwendung bringt, vermögen. Doch war auch dort bislang kein einheitliches System entstanden,
indem für den gleichen Zweck die verschiedensten Werkzeuge angewandt wurden.
Es leuchtet ein, dass es für jeden Dreh- und Hobelstahl eine Form der Schneide geben muss, die für
einen bestimmten Zweck die besten Resultate liefert, und ebenso feststehend ist die Thatsache, dass es
für den gleichen Zweck heute eine Unzahl verschiedener Formen giebt, die zumeist ungünstige Resultate ergeben
und für deren Herstellung mehr Zeit und Kosten aufgewandt werden, als dies nach den neuesten Erfahrungen
erforderlich ist.
Die Gisholt Machine Co. hat die Frage, welche Form die Schneide eines Dreh- oder Hobelstahles
haben muss, einem eingehenden, längeren Studium unterworfen und nach vielen praktischen Versuchen ein ein-
heitliches System von Arbeitstählen mit angeschmiedeter Schneide geschaffen, das in kurzer Zeit viel
Anerkennung gefunden hat. Nachdem so für die verschiedenen Arten von Arbeiten die vortheilhaftesten
Formen der Schneide mit dem zweckmässigsten Anstell- und Schnittwinkel aufgestellt waren, wobei
auch darauf Bedacht genommen wurde, dass die gegebene Form möglichst lange erhalten bleibt, wurde die umstehend
abgebildete Schleifmaschine gebaut, auf der die Schneide in der vollkommensten Weise angeschliffen und die
stumpfgewordene ohne Formverinderung nachgeschliffen werden kann.
Der bisherige Uebelstand, dass die Stähle bei zunehmender Abnutzung den vielleicht im Anfang vor-
handenen Freischnitt einbüssten, ist durch dieses System beseitigt, da nach diesem die Schneide auf ihrer ganzen
Länge bis zum vollständigen Verbrauche dieselbe Form behält.
Die Vorzüge des Gisholt’schen Systemes sind kurz gefasst folgende:
1. Volle Ausnutzung der Werkzeugmaschinen, da sie zwecks Instandsetzung der Stähle nicht
mehr ausser Thätigkeit gesetzt zu werden brauchen, besonders aber, da die nach bestimmter Methode stets gleich-
mässig hergestellten Stähle einen viel besseren Schnitt haben, als die bisherigen, von Hand geschliffenen Stáhle.
2. Billigere, da rationellere Herstellung und Instandhaltung der Stähle in grösseren Parthien
durch einen Werkzeugmacher, als die bisherige stückweise durch Dreher und Hobler.
3. Der Arbeiter hat bei Bedarf stets einen frisch geschärften Stahl zur Hand, da eine grössere
Anzahl, fertig zum Gebrauche, stets vorrithig gehalten wird.
4. Schwierig und kostspielig herzustellende Gewindestähle etc, z. B. Gewindestähle für Flachgewinde
für grôssere Steigungen, kônnen auf der Maschine ebenso leicht wie der einfachste Arbeitstahl an-
geschliffen werden.
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