59—61,
SCHUCHARDT & SCHÜTTE, BERLIN C, SPANDAUERSTRASSE 59—61.
Eberhardts Patent
n.
Ganz-Selbstthätige Zahnräder -Fräsmaschinen.
Es ist bekannt, dass Zahnräder mit gefrästen Zähnen, wenn deren Form richtig ist, selbst auch bei
grösserer Geschwindigkeit ruhig und stossfrei laufen. Infolge dieses Hauptvorzuges vor Rädern mit gegossenen
Zähnen hat ihre Anwendung in den letzten Jahren einen bedeutenden Umfang angenommen und erstreckt sich
heute nicht nur auf bessere Werkzeugmaschinen, für die sie geradezu unerlässlich geworden ist, sondern ist auch
schon bei Arbeitsmaschinen für niedere Verwendungszwecke sehr gebräuchlich.
Der allgemeinen Anwendung gefräster Zahnräder stand bisher nur der theuere Herstellungspreis im Wege,
da sie vielfach noch auf Maschinen veralteter Construction gefräst wurden, bei denen der betreffende Arbeiter
seine ganze Zeit auf die Bedienung der Maschine verwenden musste. Abgesehen von älteren, noch vereinzelt
vorkommenden Räderfräsmaschinen, bei denen der bedienende Arbeiter nicht nur die Theilung mittelst Schnecken-
rades oder Theilscheibe, sondern auch den Vorschub und Rücklauf von Hand so oft auszuführen hatte, als wie
das Rad Zähne erhielt, entsprechen auch die Halb-Selbstthätigen Maschinen, die nur selbstthätigen Vorschub
haben, während alle anderen Oporationen von Hand auszuführen sind, nicht den heutigen Anforderungen.
Erst durch Einführung von Eberhardt’s Patent Ganz-Selbstthätigen Maschinen, einer epoche-
machenden Erfindung, trat die Räderfräserei in ein neues Stadium, und jahrelange Erfahrungen und praktische
Versuche führten zu solchen Verbesserungen der Maschinen, dass sie einen Weltruf erlangt haben und heute
auf einer unerreichten Stufe der Leistungsfähigkeit stehen. In der That stellen sich jetzt die Herstellungskosten
der Räder mit gefrästen Zähnen nur noch wenig höher, als die der mit gegossenen Zähnen.
Die Maschine arbeitet ganz selbstthätig, indem der bedienende Arbeiter lediglich das gedrehte Rad
aufzuspannen und die Maschine zu richten und einzurücken hat. Sie erfordert alsdann keinerlei weitere Beauf-
sichtigung, sondern führt alle erforderlichen Bewegungen: und Umsteuerungen, den Vorschub, den Rücklauf und
die Theilung, mit vollkommener Zuverlässigkeit aus, bis alle Zähne des Rades gefräst sind, und ruft zum Ende
den Arbeiter durch ein Glockenzeichen zum Aufspannen eines neuen Rades. Der Arbeiter kann während der
se!bstthätigen Arbeit der Maschine unbesorgt andere Maschinen beaufsichtigen oder Handarbeiten verrichten.
Fehler, wie sie bei Maschinen mit Handtheilung sehr leicht vorkommen kónnen, sind, wenn die Mascbine richtig
eingestellt ist, unmóglich.
Es ist nichts unterlassen, die Maschine so zweckmässig wie nur irgend möglich einzurichten. Die
Sauberkeit und Genauigkeit der erzeugten Arbeit, sowie die Leistungsfähigkeit können auf anderen Maschinen
auch nicht annähernd erreicht werden. Die befriedigende Leistung wird bei jeder Maschine garantirt.
Die Maschinen sind von so vorzüglicher und so widerstandsfähiger Bauart, dass auch nach längerem
Gebrauche eine merkliche, die Genauigkeit beeinflussende Abnutzung nicht eintreten kann; so ist z. B. in der
Fabrik von Gould & Eberhardt eine Räderfräsmaschine bereits 35 Jahre in dauernder Benutzung, deren Theil-
rad nach dieser langen Zeit noch vollständig in Ordnung ist.