86 A. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
Kassabuch. In demselben werden der Zeitfolge nach im Soll
und Haben nur die Firmen, welche Wechsel oder Barbetráge empfangen
bzw. geben, kurz mit Angabe der Gesamtbeträge der Debet- bzw.
Kreditposten eingetragen; mit anderen Worten, es laufen nur Wechsel-
und Kassaposten durch die Kasse, von dem Gedanken ausgehend, daß
das Kassabuch nur Aufschluß über den Wechsel- und Kassabestand
geben soll. Es soll deshalb das Kassabuch auf der Soll- und auf der
Habenseite zwei Zahlenkolonnen haben, von denen die erste zur Aufnahme
der Wechselbeträge, die zweite zur Aufnahme der Kassabeträge dient.
Alle Erläuterungen der einzelnen Geschäftsvorfälle, Spezifikation
der Gesamt-Debet- bzw. Kreditposten, der ein- bzw. ausgehenden
Rimessen, einerlei ob es sich um Wechsel- oder Barbeträge handelt,
finden im Journal statt, wie später bei Besprechung des Journals noch
eingehend erörtert werden soll.
Wechsel-Kopierbuch. In dasselbe werden sämtliche ein- und
ausgehenden Wechsel und Akzepte eingetragen, um auf diese Weise
unabhängig vom Kassabuch eine Übersicht über die Bewegung im
Wechsel- und Akzeptenbestand zu haben.
Fakturen-Eingangsbuch. Sämtliche eingehende Fakturen über
empfangene Waren und Materialien usw. werden, nachdem dieselben,
wie unter „Materialverwaltung“ bereits erwähnt und unter „Rechnungs-
wesen“ noch weiter erläutert werden soll, auf Qualität, Quantität und
Preise geprüft und für richtig befunden worden sind, in das Fakturen-
Eingangsbuch eingetragen, monatlich abgeschlossen, summarisch ins
Journal übertragen und durch das Journal alsdann, wie später unter
Journal noch speziell erläutert werden soll, die diversen Materialien-
konten als Debitoren für eingegangene Waren bzw. Materialien be-
lastet, dagegen die Lieferanten als Kreditoren laut Fakturen-Eingangs-
buch kreditiert.
Fakturen-Ausgangsbuch. Ahnlich wie die eingehenden Fak-
turen im Fakturen-Eingangsbuch werden die ausgehenden F'akturen für
gelieferte Materialien, Maschinen, Apparate usw. in das Fakturen-
Ausgangsbuch eingetragen, ebenfalls monatlich abgeschlossen und
summarisch ins Journal übertragen, wobei die Empfänger als Debi-
toren laut Fakturen - Ausgangsbuch belastet, dagegen das Fabrikations-
konto, bzw. falls mehrere Fabrikationszweige betrieben und infolge-
dessen mehrere Fabrikationskonten geführt werden, die entsprechenden
Fabrikationskonten als Kreditoren erkannt werden.
Um das Wesen der Buchführung in einem industriellen Werke
folgerecht weiter zu entwickeln, soll hier gleich zu der Abteilung
Nebenbücher
übergegangen werden und das Inventur- und Bilanzbuch im Zu-
sammenhang mit der Inventur und Bilanz selbst erst später Be-
sprechung finden.