96 A. Johanning: Die Organisation des Betriebes.
mäßige Bestand an Zeichnungen auch tatsächlich vorhanden ist, und
um bei diesem Anlasse diejenigen Zeichnungen, welche inzwischen
etwa infolge veränderter Konstruktionen wertlos geworden sind und
durch neue ersetzt wurden, auszurangieren (abzulegen und fort-
zuschließen) und in Übereinstimmung damit die sonst üblichen Ab-
schreibungen auf Zeichnungskonto reichlicher zu bemessen.
Utensilien. Dieselben sind, sofern von auswärts bezogen, gemäß
eingegangener Fakturen, sofern im eigenen Betriebe angefertigt, laut
E. B. Komm.-Nr. — (siehe Formular 3) kalkuliert und fakturiert und
in beiden Füllen dann dem Utensilienkonto belastet und im ersteren
Falle dem Lieferanten, im letzteren Falle dem Fabrikationskonto gut-
geschrieben. Es kann also der Wert der Utensilien buchmäßig fest-
gestellt und nach Vornahme der üblichen Abschreibungen der Zeit-
wert in die Inventur eingesetzt werden. Es empfiehlt sich aber auch
hier, das Utensilienbuch — auch Inventarverzeichnis genannt —, in
welchem sämtliche Utensilien mit deren Einzelwerten und Inventar-
nummern eingetragen sind, welch letztere mit den an den einzelnen
Inventarstücken angebrachten Inventarnummern übereinstimmen müssen,
zur Hand zu nehmen, den wirklichen Bestand mit dem Inventar-
verzeichnis zu vergleichen, inzwischen etwa ausrangierte Inventar-
stiicke im Inventarverzeichnis zu streichen bzw. neue hinzuzufügen
und in Übereinstimmung damit die Höhe der vorzunehmenden Ab-
schreibungen zu bemessen.
Fabrikate. Während die vorbesprochenen Vermögensobjekte sich
alle buchmäßig feststellen lassen, wobei es schließlich nur auf Kontrolle
bzw. Richtigstellung der Bestände und richtige Bemessung der vor-
zunehmenden Abschreibungen ankommt, ist dies bei den zur Zeit der
Inventur in Arbeit befindlichen Fabrikaten, zumal bei den erst in
Arbeit genommenen oder nur teilweise fertiggestellten Fabrikaten, nicht
der Fall, vielmehr ist man bei Bewertung dieser auf die Kalkulation
angewiesen, die schon aus diesem Grunde auf dem laufenden sein muß.
Selbstverständlich wird jedes Werk bestrebt sein, bei Herannahen
der Inventurzeit so weit wie möglich die in Arbeit befindlichen Auf-
träge, sowohl für den Verkauf als auch für Vorrat, noch vor der
Inventur fertigzustellen, um durch Versand der Kommissionen für
den Verkauf und Fakturierung derselben die Debitoren zu erhöhen und
durch Fertigstellung der Vorratskommissionen und deren Ablieferung
in das Magazin die Inventurarbeiten in den Werkstätten zu vereinfachen.
Es versteht sich von selbst, daß vor dem Tage der Inventur alle
Werkstätten und Höfe gut gereinigt und aufgeräumt, daß die mit
Kommissionsnummern versehenen Gegenstünde so gestelli bzw. gelegt
werden müssen, da die Kommissionsnummern sofort sichtbar sind,
und daB auferdem die zu einer Kommissionsnummer gehórigen Gegen-
stände in den einzelnen Werkstätten sich möglichst beisammen befinden.