Full text: Betrieb von Fabriken

        
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
    
    
128 À. Johanning: Die Organisation des Betriebes. 
Gerade der Umstand, daß die nötigen Versuche zur Einführung 
einer Erfindung in die Praxis und alle die damit verbundenen kost- 
spieligen Experimente bereits gemacht worden sind und hierüber die 
nötigen Erfahrungen bereits vorliegen, so daß solche nicht erst noch 
gesammelt bzw. nicht erst auf Kosten des Reflektanten auf Auslands- 
patente erworben werden müssen, vielmehr sogleich in eine gewinn- 
bringende Fabrikation eingetreten werden kann, wird in den meisten 
Fällen ausschlaggebend für die erfolereiche Verwertung von Auslands- 
patenten sein. 
5. Àuch der vertragsmüBig vorgesehene Austausch aller in der 
Fabrikation gesammelten Erfahrungen und Verbesserungen, einerlei 
ob patentiert oder nicht, ist für die schnelle erfolgreiche Entwicke- 
lung einer Erfindung in technischer Beziehung von allergrôBter 
Wichtigkeit. 
Ist doch gerade der Austausch aller in der Konstruktion und im 
Bau des Erfindungsgegenstandes in den diversen Lándern gesammelten 
Erfahrungen und erzielten Verbesserungen unter allen im In- und 
Ausland an der Fabrikation beteiligten Lizentiaten bzw. Patentinhabern 
die denkbar beste Bürgschaft dafür, daß eine Erfindung in denkbar 
kürzester Zeit und ohne Aufwendung unnötiger Opfer für doppelt 
angestellte Versuche und Experimente zum Erfolg geführt wird, und 
die Verteilung der beim Syndikat, als Mutter- und Zentralgesellschaft, 
von den verschiedenen in- und auslándischen Lizentiaten bzw. Patent- 
besitzern eingehenden Mitteilungen bezüglich der in den diversen 
Lündern gemachten Erfahrungen und erzielten Verbesserungen ist eine 
der wichtigsten Aufgaben des Syndikates. 
Sobald der Patentgegenstand auf dem inländischen Markt mit 
Erfolg eingeführt worden ist und von den Abnehmern günstige Zeug- 
nisse vorliegen, welche den Wert der Erfindung vom Standpunkt der 
Praxis aus dokumentieren, ist der Moment gekommen, das Syndikat 
in eine Gesellschaft m. b. H. oder eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, 
um alsdann energisch und auf breiter Basis an die Verwertung der 
Auslandspatente zu gehen. 
Nur wenn man in der Lage ist, auf praktische Erfolge zu ver- 
weisen und etwaigen Reflektanten auf Auslandspatente in der Fabrik 
des deutschen Lizentiaten die Fabrikation vorführen und dieselben 
überzeugen kann, daß die Zeit der Versuche erfolgreich überwunden 
ist und in eine gewinnbringende Fabrikation auf Grund der bisher 
gesammelten Erfahrungen und bisher erzielten Erfolge eingetreten 
werden kann, so daß dem Patenterwerber im Auslande nach dieser 
Richtung hin keine Opfer mehr auferlegt werden, nur dann wird man 
imstande sein, die Verwertung der Patente im Auslande nutzbringend 
für beide Teile zu bewirken. Da man hierbei in ausgedehntem Maße 
auf die praktische Unterstützung des vom Syndikat in Deutschland
	        
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