II. b) Technische Bureaus. 1. Konstruktionsbureau. 129 
gewählten Lizentiaten angewiesen sein wird, liegt nichts näher, als 
daß man denselben an dem finanziellen Ergebnis der Verwertung der 
Auslandspatente durch Einräumung einer angemessenen Beteiligung 
interessiert. 
b) Technische Bureaus. 
Das technische Bureau eines industriellen Werkes beschäftigt sich 
in erster Linie mit Anfertigung der für die Fabrikation erforderlichen 
Konstruktionszeichnungen und Werkstattzeichnungen, mit der An- 
fertigung von Dispositionszeichnungen, Fundamentplänen und Ent- 
würfen von Anlagen, sowie mit der Herstellung der für das Offerten- 
wesen des kaufmánnischen Bureaus erforderlichen Projektzeichnungen, 
ferner mit Aufstellung der Vorkalkulation für die in den Konstruktions- 
zeichnungen entworfenen Konstruktionen, sodann mit der Verwaltung 
der im technischen Bureau befindlichen Konstruktionszeichnungen, mit 
der Bearbeitung der rein technischen Korrespondenz, sowie endlich 
mit dem Patentwesen, soweit die technische Seite in Frage kommt. 
In Übereinstimmung hiermit kann man das technische Bureau in 
folgende Unterabteilungen einteilen: 
Konstruktionsbureau, 
a) für eigentliche Konstruktionsarbeiten, 
b) für Entwürfe von Anlagen, Dispositions- Projekt- 
zeichnungen und Fundamentpläne, 
Vorkalkulation, 
Verwaltung der Konstruktionszeichnungen, 
Technische Korrespondenz, 
Patentwesen. 
]. Konstruktionsbureau. 
Das Personal des Konstruktionsbureaus besteht aus Ingenieuren, 
Technikern und Zeichnern, denen ein Oberingenieur als Chefkonstruk- 
teur vorsteht. 
Die Stellung eines Oberingenieurs als Chef des Konstruktions- 
bureaus, dem in den meisten Füllen riehtigerweise auch das Betriebs- 
bureau mit seinen Betriebsingenieuren unterstellt ist, erfordert einen 
Mann, der umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen mit 
energischem und sicherem, zielbewuDten Auftreten verbindet. 
Um seinen verantwortungsvollen Posten voll und ganz ausfüllen 
zu kónnen mub der Oberingenieur sowohl vor als auch nach erfolg- 
reichem Abschlub seiner Hochschulbildung sozusagen von der Pike 
auf gedient haben; er muß sowohl theoretisch als Konstrukteur wie 
auch praktisch in den Hauptabteilungen des modernen Maschinenbaues 
mit Erfolg tätig gewesen sein, und dabei auch die zahlreichen und 
vielseitigen Bedürfnisse kennen und würdigen gelernt haben, welche 
die Praxis stellt, 
Der Fabrikbetrieb. 9