148 A. Johanning: Die Organisation des Betriebes,
jeden direkten Verkehr, zwischen den Verwaltungsbureaus und den
Werkstätten bzw. den Meistern, wo nur immer möglich, zu vermeiden,
einmal um letztere nicht von ihrer Haupttätigkeit, nämlich der
Leitung der Werkstätten abzuhalten und anderseits um nicht die
Autorität des Betriebschefs gegenüber den Meistern zu schmälern.
Auch hier muß selbstverständlich Vernunft und guter Wille vielfach
die rechten Wege weisen.
Um ein richtiges und gedeihliches Zusammenarbeiten zwischen
Konstruktionsbureau und Werkstätte zu ermöglichen, ist es von
besonderer Wichtigkeit, daß regelrechte Besprechungen unter Führung
des Oberingenieurs abgehalten werden, zumal bevor die im Konstruk-
tionsbureau fertiggestellten Zeichnungen den Werkstätten zur Aus-
führung übergeben werden. Zu diesen Besprechungen sind beizu-
ziehen: der Werkstüttenchef samt den mit der Ausführung zu
betrauenden Meistern, sowie jene Ingenieure, welche an den Kon-
struktionen beteiligt waren. Diese Besprechungen haben, abgesehen
von dem moralischen Wert, welcher im Bewußtsein der gemeinsamen
Arbeit sowie der gemeinsamen Verantwortung liegt, auch den großen
praktischen Wert, daß jede Konstruktion vor Ausführung einer
kritischen Erwägung von den verschiedensten Seiten unterzogen. und
alle ersehbaren Gebrechen aus derselben noch rechtzeitig entfernt
werden; es entfällt hierdurch auch den öfters seitens der Werkstätten-
leitung gemachte Vorwurf, daß die Konstruktion fremd und un-
bekannt war.
Mit Rücksicht auf diese ebenso notwendigen wie nützlichen Be-
sprechungen sollte der Betriebsingenieur in seinem Betriebsbureau
außer einem genügend großen Zeichenschrank einen möglichst drei-
fache Mappengröße langen Tisch haben, um bei Besprechungen mit
Meistern und bei Vergleich von Zeichnungen für die bequeme Aus-
breitung derselben genügend Platz zu haben,
Jeder Meister benötigt einen verschließbaren Zeichenschrank auf
seinem Bureau, ebenfalls mit Schiebefächern versehen; an jedem der
Fächer sind Nägel angebracht zum Aufhängen von Marken, welche
der eine Zeichnung empfangende Arbeiter zu deponieren hat und die
bis zur Rückgabe der Zeichnung am Meisterschrank hängen bleiben.
Ausgabe und Zurücknahme der Zeichnungen vermittelt der auf
dem Meisterbureau befindliche Lohnschreiber.
Falls Änderungen an Werkstattzeichnungen vorgenommen sind,
ist es bei diesem System leicht, sofort und ohne Zeitverlust sämtliche
Blaupausen einzuziehen.
Der Betriebschef gibt in Übereinstimmung mit dem Magazinchef dem
kaufmännischen Bureau die Bestellungen auf Vorrat auf (siehe Bestell-
schein Formular 2, unter al „Behandlung eingehender Bestellungen“)
zwecks Genehmigung seitens des kaufmännischen Bureauchefs und