Full text: Betrieb von Fabriken

A. Johanning: Die Organisation des Betriebes. 
4. Portierkontrolle. 
Alles was in einem industriellen Etablissement ein- und ausgeht, 
unterliegt der Kontrolle des Portiers. Letzterer ist deshalb stets so 
stationiert, daß jeder, der die Fabrik betreten oder verlassen will, die 
Portierkontrolle passieren muB. Dies gilt sowohl von dem Besucher, 
der das Werk besichtigen, von dem Kunden, der bezüglich Bestellungen 
Rücksprache nehmen, bzw. solche erteilen will, wie von dem Vertreter 
oder Reisenden, der sein Fabrikat zu empfehlen, bzw. zu verkaufen 
wünscht. Zu welcher Persönlichkeit des Werkes man auch gelangen 
will, es kann nur durch Vermittelung des Portiers geschehen; sind 
mehrere Portierkontrollen vorhanden, so vermittelt die Besuche der 
Hauptportier, der praktischerweise mit den Chefs der verschiedenen 
Bureaus und Abteilungsvorständen telephonische Verbindung haben 
muß, um sich auf die einfachste und schnellste Weise mit denselben 
bezüglich Annahme bzw. Zurückweisung der bei ihm vorkommenden 
Besucher verständigen zu können. 
Die Stellung eines Portiers in einem industriellen Werk ist eine 
Vertrauensstellung im wahrsten Sinne des Wortes; die Grund- 
bedingungen, welche man deshalb an einen Portier stellen mu, sind: 
„Treue und Zuverlässigkeit, Ordnungsliebe und Reinlichkeit.“ Da ein 
Portier mit Personen aller Klassen und Stände in Berührung kommt, 
muß derselbe auch gewisse Umgangsformen und Gewandtheit im Ver- 
kehr besitzen. Bekanntlich ist der erste Eindruck, den man empfängt, 
der bleibende; so ist auch der erste Eindruck, den ein Fremder beim Besuch 
eines Werkes empfängt, von gewisser Bedeutung. Wird man bei 
Besuch eines Werkes gleich von einem unfreundlichen Portier empfangen, 
dessen Äußeres vielleicht auch noch an Sauberkeit zu wünschen übrig 
1äßt, dann faßt man unwillkürlich ein gewisses Vorurteil gegen das 
ganze Werk, denn man schließt nur zu leicht vom Portier auf das 
Ganze. 
Die Portierkontrolle ist in einem industriellen Werk zur Aufrecht- 
erhaltung der unbedingt erforderlichen Ordnung eine absolute Not- 
wendigkeit. In direktem Zusammenhang mit der Ordnung steht die 
Pünktlichkeit. Diese ist in einem industriellen Werk von der aller- 
größten Bedeutung, von um so größerer, je größer die Zahl der im 
Werk beschäftigten Arbeiter ist. 
Ebenso wie in einem sorgsam geführten Haushalt die Hausfrau 
unbedingt auf Ordnung sehen und darauf bedacht sein muß, daß die- 
selbe bei ihren Einkäufen ihr richtiges Maß und Gewicht erhält, ebenso 
muß in einem richtig geleiteten industriellen Werk Ordnung und 
Pünktlichkeit die allererste Bedingung sein und im Zusammenhang 
damit darauf sorgsam geachtet werden, daß das Werk die ungekürzte 
Arbeitszeit und damit die volle Leistungsfähigkeit seiner Arbeiter und 
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
	        
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