Full text: Betrieb von Fabriken

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IL Geschichtliche Entwickelung der Fabrik. 1 
In Griechenland waren es namentlich die demokratischen 
Staaten, in denen angesehene Bürger speziell gegen die Blütezeit 
und in derselben Fabriken errichteten. So kamen Fabriken in der 
Textilindustrie vor und steht dabei die Weberei, namentlich die Seiden- 
weberei, in erster Linie in Frage; aus der Metallindustrie ist die An- 
fertigung von Waffen, die Schildherstellung, Schwert- und Messer- 
schmiede, die Bronzenfabrikation usw. zu nennen; weiter finden sich 
Fabriken in der Lederindustrie, speziell der Gerberei, in der keramischen 
Industrie, so in der Ziegelei und in der Tôpferei, für den Schiff- 
bau, zur Herstellung von Kleidern, Lampen, Parfümerie-, Arznei- und 
Backwaren usw. 
In Rom finden wir speziell gegen und nach Ausgang der 
Republik ähnliches, nur macht sich hier zunächst und auch später 
immerhin vorwiegend ein engerer Anschluß an den GroBgrund- 
besitz geltend. Die großen Unternehmungen im allgemeinen und 
die Fabrikbetriebe mit Sklaven im besonderen sind infolge des 
schärfer vortretenden Kapitalismus nicht nur zahlreicher, sondern 
in ihrer Anlage und Betriebsausdehnung auch großartiger. Die 
unmittelbare Anlehnung an den Landbesitz bringt in erster Linie 
Ziegeleien, Topfereien, Webereien, Walkmüblen zur Entwiekelung; 
daneben zeigt sich dann aber ein Fabrikbetrieb auch in anderen 
Industrien, namentlich den obengenannten. 
Eine derartige Entwickelung des Fabrikwesens vollzieht sich aber 
nicht nur in dem ursprünglichen Gebiet des alten Rom und in Italien, 
sondern ähnlich zum Teil auch in den in der Entwickelung weiter 
vorgeschrittenen Kolonialgebieten, wie Griechenland, Kleinasien, 
Ägypten, hier allerdings wohl wesentlich auf griechischer Bildung 
fußend, und sich weniger eng an den Großgrundbesitz anschließend, 
dafür auch in der Bedeutung der Einzelunternehmung wohl meist 
zurückbleibend. Mit dem Verfall des großen römischen Reiches, dem 
sich in gleicher Weise ein scharfer Rückgang in der ganzen wirt- 
schaftlichen Entwickelung anschloB, verschwinden alle diese Fabrik- 
betriebe wieder, bzw. sie sinken auch da, wo sich die allgemeine Be- 
triebsweise, d. h. die einzelnen Verrichtungen, erhielten, zu Klein- 
betrieben mit beschränkter Arbeiterzahl herab, so daß für die 
spüteren Zeitepochen nur eine vollkommene Neuentwickelung der 
Fabriken in Betracht kommen kann. 
2. Fabriken im Mittelalter. 
Tür das Mittelalter haben wir sodann, obwohl der Gewerb- 
fleiß im allgemeinen einen regeren Aufschwung nimmt und zu 
einer an und für sich weit größeren Entfaltung kommt, doch das 
Entstehen von Fabriken oder auch nur von fabrikähnlichen 
 
	        
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