10 Dr.F.W.R. Zimmermann: Die geschichtl. Entwick. u. d. volksw. Bedeut. d. Fabr.
Kräften zu fördern suchten und so der schon durch die ganze Sach-
lage bedingten Entwickelung entgegenkamen.
Auf diese Weise entstanden sodann bereits Fabriken in größerer d
Anzahl teils lediglich auf natürliehem Bedürfnis beruhend, teils aber y
auch künstlich oder mit Rücksicht auf einen besonderen Neben- Ur
zweck, wie z. B. Holzverwertung, hervorgerufen. Meist bewegten sie im
sich aber doch noch in engeren Grenzen und ließen nicht alle jene nit
charakteristischen Nebenerscheinungen der Fabrik voll zum Durch- da
brueh kommen, obwohl jene :in den Anfängen schon sämtlich vor- Ww
handen waren und so die derzeitigen Fabriken von denen des Alter- un
tums und des Mittelalters schieden; immerhin wird man aber doch un
die auf sie angewandte Bezeichnung „Handwerk im großen“ bis na
zu einem gewissen Grade als berechtigt anerkennen müssen. A]
Im Anfang greift der Fabrikbetrieb namentlich in den erst neu Sc
entstehenden Industriezweigen, sowie in denjenigen Platz, welche B
dem Zunftzwange nicht oder nur in beschrünkterer Weise unter- W
standen. Bei der zunehmenden Zersetzung der Zunftverfassung dringt na
er dann aber auch in das eigentliche zünftige Handwerk ein, st
wofür ihm zum Teil auch schon durch das Verlagssystem die Wege i
geebnet waren. Wenn auch die Fabriken des 17. und 18. Jahrhunderts p:
zunächst in einem vorwiegenderen MaBe Luxuswaren und Ver- um
brauehsgegenstünde einer hóheren Kultur herstellten, : so A
blieben sie doch keineswegs darauf beschrünkt, und wir finden se
auch derzeit schon zahlreiche Artikel eines ausgedehnteren de
und gewöhnlichen Bedarfs fabrikmäßig hergestellt. Als wesent- fa
lich für diese Zeit in Betracht kommende Fabriken wollen wir bei-
spielsweise die folgenden herausheben: Wollenmanufakturen und Tuch- } vi
fabriken, Seiden-, Samt- und Bandfabriken, Teppich- und Gobelin- E
fabrikation, Glasbereitung und Porzellanfabrikation, Papiermüllerei, ri:
Tapetenfabriken, Eisen- und Kupferhämmer, Messinghütten, Gold- und ài
Silberdrahtzieherei, Buchdruckerei, Wachsbleichen, Stärkegewinnung, ii
Zuckerraffinerie, Tabaksbereitung, Zichorienbrennerei, Bierbrauerei, x
Seifenfabrikation, Blaufarbenfabrikation usw. ^ Als allgemeines A
Charakteristikum für die Fabriken dieser Periode ist schließlich fi
noch hervorzuheben, daß die Betriebe in der Hauptsache nicht als Ti
vorübergehende Erscheinung wie die des Altertums und des Mittel- S
alters sich darstellen, daB ihre Existenz vielmehr auch für die Folge 7
fortdauert.
b) Im 19. Jahrhundert. Das 19. Jahrhundert wird für die n
Geschichte ‚der Fabriken ebenmäßig in zwei Abschnitte zu teilen 4
sein; die erste Periode, etwas iiber die Mitte des Jahrhunderts d
hinausgreifend, wollen wir als die Vorbereitung fiir die Groß- t
entwiekelung der Fabriken und die zweite sodann als die der d
vollen Grofentfaltung bezeichnen. 1
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